Wayne Gardner: Sohn Remy (15) ist EM-Dritter!
Remy Gardner lässt sich vom Calvo-Team feiern; Papa Wayne fehlte
Mit Valentino Rossi, Kenny Roberts jr. und Stefan Bradl sind in den letzten 15 Jahren immerhin drei Söhne von erfolgreichen Motorrad-GP-Grössen Weltmeister geworden.
Wir kennen aber auch etliche Beispiele, wo die Fussstapfen der Väter für die die Sprösslinge zu gross sind. Axel Pons und Dakota Mamola gehören dazu.
Mit unbeschreiblichem Einsatz versucht der Australier Wayne Gardner, 500-ccm-Weltmeister auf Rothmans-Honda 1987, seine Söhne Remy und Luca im internationalen Rennsport zu etablieren.
Der 15-jährige Remy hat am gestrigen Sonntag erstmals eine echte Talentprobe abgelegt – er schaffte beim EM-Lauf in Albacete Rang 3. Er fuhr dort für das Calvo-KTM-Team, das in der WM mit Maverick Viñales und Ana Carrasco antritt.
Es war der erste Podestplatz seit zwei Jahren für Remy Gardner.
Sein 13-jähriger Bruder Luca nahm am gleichen Tag am nicht gerade hochrangigen Campeonato Mediterráneo de Velocidad (CMV) auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona teil.
Remy Gardner hingegen qualifizierte sich auf der 250er-KTM in Albacete als Zehnter unter 40 Teilnehmern. In der ersten Kurve war er schon Sechster; er drang danach auf Platz 4 vor. «Sieben Runden vor Schluss war ich in einem grossen Pulk, und nach dem Zwischenfall von Navarro und Medina schien ich auf Platz 4 ins Ziel zu kommen», schilderte Remy Gardner. «In der letzten Runde dachte ich: Wenn ich etwas mehr pushe, winkt eventuell noch ein Podestplatz. Also habe ich Migno auf der Gegengeraden überholt.»
Papa Wayne erlebte diesen Erfolg nicht mit, denn er kümmerte sich gestern lieber um den jüngeren Luca. «Dad hat das Rennen aus der Box in Barcelona angeschaut», erzählte Remy in Albacete. «Wir werden Rang 3 später miteinander feiern. Aber das Calvo-Team war von Platz 3 so begeistert, das hat mich voll entschädigt.» Die EM-Plätze 1 und 2 hingen an Karel Hanika und Bryan Schouten.
Luca Gardner (Team Briefing Competició) gelang auf dem Circuit de Catalunya der fünfte Startplatz, er fuhr mit seiner Moriwaki MD250 erstmals auf diesem GP-Circuit. Luca schaffte im ersten Rennen trotz Kupplungsproblemen Rang 5. Im zweiten Rennen startete fast das ganze Feld trotz des drohenden Regens aufs Slicks. Luca kämpfte zuerst um Platz 2, übernahm dann die Führung, doch als der Regen heftig einsetzte, geriet der junge Australier neben die Strecke, er purzelte im nassen Gras vom Motorrad.
«Luca hat uns heute alle überrascht», stellte der stolze Papa Wayne fest. «Es fehlt ihm natürlich noch an Erfahrung. Aber die Art und Weise, wie er im Regen gefahren ist, hat Erinnerungen an meine eigenen Regenrennen wachgerufen.»
Wayne Gardner hat zuletzt den Silverstone-GP besucht und dort zum Beispiel ein Foto von sich mit Stefan Bradl machen lassen. «Für meine Facebook-Seite», erklärte er. «Stefan, du machst einen guten Job», lobte Wayne.
Gardner hält durch seine GP-Besuche Kontakt zu den Moto3-GP-Teams wie Calvo. Spätestens 2015 könnte wieder ein Mitglied der Gardner-Family in der WM zu sehen sein.