Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Andrea Dovizioso (Ducati/1.): «Strategie geändert»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso: Pole im Regen

Andrea Dovizioso: Pole im Regen

Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso sicherte sich in Sepang die zweite Pole-Position in diesem Jahr (nach Spielberg). Im Gegensatz zu den Rivalen wechselte er im Quali den Hinterreifen.

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso sicherte sich in Sepang/Malaysia die zweite Pole-Position in dieser Saison, er liess Rossi um 0,246 Sekunden hinter sich, Lorenzo büsste 0,302 sec ein.

«Es war ein sehr schwieriges Qualifying, aber das galt bisher an diesem Wochenende für jede Trainingssession, nicht nur wegen des Regens, sondern auch wegen des neuen Asphalts. Der Grip ist ziemlich gut. Aber der Belag trocknet nicht so rasch auf wie normal. Es waren immer feuchte Stellen auf der Ideallinie. Du konntest nie die Linie fahren, die du dir vorgestellt hast. Als es zu regnen begann nach dem FP3, wurde es mühsam. Am Ende des Qualifyings stand fast kein Wasser mehr, die Verhältnisse haben sich pausenlos verändert, man musste sich dauernd anpassen.»

«Aber wir haben gute Arbeit geleistet, damit bin ich glücklich. Wir haben im Quali unsere Strategie geändert, das hat sich bewährt. Ich bin mit dem harten und mit dem weichen Hinterreifen gute Zeiten gefahren. Die meisten Gegner haben im Q2 keinen Stopp gemacht, ich bin reingefahren, ich bin sogar einmal mit Intermediates rausgefahren, aber das war zu viel des Guten... Das hat sich nicht bewährt. Mein Plan war es, die 15 Minuten durchzufahren – mit dem weichen Hinterreifen. Ich habe dann gleich in der ersten Runde, als ich noch nicht 100 Prozent gepusht habe, eine starke Zeit geschafft. Aber ich habe gespürt, dass sich das Motorrad am Kurveneingang zu stark bewegt hat, außerdem hat sich gezeigt, dass ich mit dem weichen Hinterreifen keine zweite oder dritte schnelle Runde hinbringe. Deshalb habe ich mir noch den harten Hinterreifen geholt, ich habe das zu spät entschieden, deshalb konnte ich die Abkürzung nicht nützen. Trotzdem konnte ich mit dem harten Hinterreifen noch zwei schnelle Runden abspulen. In der ersten Runde habe ich meine Zeit verbessert, die zweite hat mir die Pole-Position eingebracht. Darüber bin ich sehr glücklich.»

Andrea Dovizioso geht das Thema schon auf die Nerven, aber er könnte hier in Sepang der neunte unterschiedliche MotoGP-Sieger in diesem Jahr werden – nach Rossi, Lorenzo, Márquez, Miller, Crutchlow, Viñales, Pedrosa und Iannone.

«Heute früh im trockenen FP3, da ist es nicht wirklich so gut gelaufen, da war ich Achter. Aber da waren die Verhältnisse seltsam. Ich hoffe auf ein trockenes Warm-Up, dann können wir das Bike-Set-up verbessern. Niemand führt wirklich gern im Regen. Aber wir sind im Regen konkurrenzfähig. Wir werden sehen...»

Zur Erinnerung: Andrea Dovizioso hat im Juli 2009 auf der Repsol-Honda seinen bisherigen einzigen Grand Prix in der MotoGP-Klasse gewonnen – im Regen.

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