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Danilo Petrucci: «Wieso Superbikes so schnell waren»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci hat sich bei seiner Frisur seinem Crew-Chief Daniele Romagnoli angepasst...

Danilo Petrucci hat sich bei seiner Frisur seinem Crew-Chief Daniele Romagnoli angepasst...

Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci hat ergründet, warum die Superbikes in Jerez so gut mit den MotoGP-Bikes mithielten. Es liegt an den weichen Pirelli-Reifen, ist er überzeugt.

Während des Jerez-Tests von Montag bis Freitag dieser Woche kamen sich in Andalusien immer wieder MotoGP-Maschinen und Superbike-Motorräder in die Quere.

Besonders die Werksfahrer der Superbike-Teams von Kawasaki (Rea, Sykes) und Ducati (Chaz Daves) mischten fröhlich im Getümmel der MotoGP-Asse mit, wobei natürlich die Stars von Repsol-Honda, Ducati und Yamaha fehlten, während Suzuki nur mit Andrea Iannone fuhr – und das nur einen Tag lang.

Trotzdem: Jonathan Rea sorgte mit der Kawa mit 1:38,721 min für eine wahrhaft erstaunliche Rundenzeit.

Er war damit sogar schneller als Valentino Rossi bei seiner MotoGP-Pole-Position im Mai 2016 – sie lag bei 1:38,736 min.

Und Ducati-Held Chaz Davies hätte sich damals beim Jerez-GP mit seiner Panigale auch für die zweite Startreihe qualifiziert.

Es passiert selten, dass sich so viele SBK-Asse gleichzeitig mit den MotoGP-Piloten auf der Strecke befinden.

Und natürlich lassen sich die Zeiten vom Mai schwer mit den Zeiten von Ende November vergleichen. Allein wegen der Temperaturen.

Denn die GP-Bikes sind seither mindestens 0,5 bis 0,8 sec schneller geworden.

«Ich muss zugeben, dass diese Superbikes sehr schnell sind», gab Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci gegenüber gpone.com sichtlich beeindruckt zu. «Aber man muss gewisse Rundenzeiten auch in die richtige Relation rücken.»

Petrucci erklärte, die Reifen würden bei dieser Betrachtung eine wertvolle Rolle spielen. «Unter den Reifen, die uns Michelin in diesem Jahr zur Verfügung gestellt hat, haben wir vorne zwei Optionen verwendet und eine hinten. Diese Lösungen waren harte Mischungen, sie resultierten aus den Problemen von Sepang und Las Termas. Ich erinnere mich an die Pirelli-Reifen. Ich habe sie in der CIV verwendet und als Testfahrer auf der Panigale. Die Pirelli-Qualifier sind über eine Runde außergewöhnlich gut; aber dann steigen die Zeiten rasch um zwei Sekunden an. Ausserdem funktionieren die weichen Pirelli-Compounds sehr gut bei kühlen und kalten Bedingungen. Und in Jerez war es ziemlich kalt...»

Petrucci weiter: «Unsere Michelin verhalten sich anders. Manchmal sehen diese Reifen nach 22 Runden noch wie neu aus. Ich konnte in Jerez mit diesen Reifen nach 20 oder 22 Runden noch bis auf eine halbe Sekunde an meine Bestzeit herankommen. Die SBK-Kollegen waren nach 20 Runden 2 sec langsamer als am Beginn.»

«Wenn uns Michelin etwas weichere Reifen für den Test geliefert hätte, immer noch Rennreifen, dann hätten wir unsere Rundenzeiten deutlich senken können», ist Petrucci überzeugt. «Ich erinnere mich, dass ich beim Jerez-Test Ende November 2015 bereits 1:38,0 min gefahren bin. Aber diese Reifen wurden im Laufe des Frühjahrs von Michelin zurückgezogen.»

Das heißt: Mit den richtigen Reifen werden die vergleichsweise seriennahen Superbikes zu ernsthaften Konkurrenten der millionenteuren MotoGP-Raketen...

Jerez-Test, Freitag, 25. November:

1. Michele Pirro, Ducati, 1:51,651 min
2. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:53,626
3. Mika Kallio, KTM, 1:53,814
4. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:54,326
5. Chaz Davies*, Ducati, 1:54,446
6. Marco Melandri*, Ducati, 1:54,567
7. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:56,363

Jerez-Test, Donnerstag, 24. November:

1. Jonathan Rea*, Kawasaki, 1:38,721 min
2. Álvaro Bautista, Ducati, 1:38,946
3. Chaz Davies*, Ducati, 1:39,116
4. Loris Baz, Ducati, 1:39,184
5. Tom Sykes*, Kawasaki, 1:39,461
6. Héctor Barberá, Ducati, 1:39,542
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,675
8. Marco Melandri*, Ducati, 1:39,694
9. Danilo Petrucci, Ducati, 1:39,766
10. Karel Abraham, Ducati, 1:39,776
11. Michele Pirro, Ducati, 1:39,887
12. Scott Redding, Ducati, 1:39,985
13. Alex Lowes*, Yamaha, 1:40,142
14. Jack Miller, Honda, 1:40,307
15. Mika Kallio, KTM, 1:40,505
16. Leon Camier*, MV Agusta, 1:40,693
17. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:40,942
18. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:41,003
19. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:41,328
20. Bradley Smith, KTM, 1:41,621
21. Sam Lowes, Aprilia 1:42,312

Jerez-Test, Mittwoch, 23. November

1. Héctor Barberá, Ducati, 1:39,614
2. Jonathan Rea*, Kawasaki, 1:39,739
3. Loris Baz, Ducati, 1:39,806
4. Álvaro Bautista, Ducati, 1:39,862
5. Scott Redding, Ducati, 1:40,085
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,086
7. Michele Pirro, Ducati, 1:40,092
8. Andrea Iannone, Suzuki, 1:40,149
9. Jack Miller, Honda, 1:40,340
10. Chaz Davies*, Ducati, 1:40,409
11. Danilo Petrucci, Ducati, 1;40,432
12. Karel Abraham, Ducati, 1:40,484
13. Tom Sykes*, Kawasaki, 1:41,023
14. Lorenzo Savadori *, Aprilia, 1:41,048
15. Alex Lowes*, Yamaha, 1:41,333
16. Leon Camier*, MV Agusta, 1:41,486
17. Marco Melandri*, Ducati, 1:41,492
18. Eugene Laverty*, Aprilia, 1:41,692
19. Michael van der Mark*, Yamaha, 1:41,830
20. Mika Kallio, KTM, 1:41,889

* = Superbike-WM-Fahrer

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