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Bradley Smith (KTM): «Ich habe keine Zweifel»

Von Günther Wiesinger
Nach vier Jahren bei Tech3-Yamaha freut sich Bradley Smith auf seine erste Saison als KTM-Werksfahrer. Er glaubt an das Projekt, betont aber: «Wir müssen die RC16 fahrbarer machen.»

Bradley Smith (26) ist bei den drei MotoGP-Tests 2017 immer hinter seinem Red Bull KTM-Teamkollegen Pol Espargaró geblieben. Er war meist an den ersten zwei Tagen erheblich langsamer als der Spanier, am dritten Tag schloß er auf.

Das hat damit zu tun, dass der Brite noch an den Nachwirkungen der Knieverletzung von Oschersleben 2016 leidet. Außerdem nimmt er für sich in Anspruch, behutsamer ans Werk zu gehen als sein draufgängerischer Teamkollege.

Dass Smith ein Topfahrer ist, gilt als unbestritten. Er hat mit der Tech3-Yamaha zwei Podestplätze errungen (Misano, Phillip Island) – und er war 2015 WM-Gesamtsechster.

Wie stark leidet Bradley vor dem Saisonstart noch unter der Knieverletzung? «Laufen kann ich nicht, aber das ist das einzige, was ich nicht machen kann. Als ich im November in Valencia erstmals in die KTM-Box kam, konnte ich noch nicht mal zum Motorrad gehen. Ich habe seither sechs Wochen im Red Bull Trainingszentrum in Thalgau verbracht, das war die richtige Entscheidung. Ich bin zufrieden mit den Fortschritten. Das Knie ist ganz okay, ich konnte bei den Tests viele Runden drehen. Ich werde bald wieder 100-prozentig fit sein.»

Bradley, die KTM RC16 ist neu, es gibt viel zu tun. Pol Espargaró hat nach dem Australien-Test gesagt, der Motor sei sehr aggressiv, die Maschine sei ein wildes Biest, der Motor und die Power müssen gezähmt werden. Unterschreibst du das? Hast du den Ingenieuren das Gleiche erzählt? Ihr kommt beide von Yamaha, ich seid von einer sanften Kraftentfaltung verwöhnt.

Wir lernen immer noch, wie wir die KTM-Power auf die richtige Weise nützen. Das ist wichtig. Der V4-Screamer-Motor hat seine positiven Seiten. Aber wir müssen herausfinden, wie wir diese Leistung managen können.
Die KTM-Ingenieure haben nach den November-Tests in Valencia und Jerez fantastische Arbeit geleistet. Was wir im Januar in Sepang getestet haben, war spürbar besser.
Jetzt sind wir wieder an ein Limit gestoßen, also müssen wir uns wieder verbessern. Wir Fahrer stoßen immer an diese Grenzen, dann willst du besser werden.
Ich bin überzeugt: KTM bekommt das in den Griff.
Natürlich ist das Fahren mit der KTM nicht einfach.
Die M1-Yamaha war sooo benutzerfreundlich. Du hast bei diesem Bike praktisch keine Traction-Control gebraucht; es war so leicht zu fahren.
Man kann nicht erwarten, dass KTM im ersten Jahr als Neueinsteiger so etwas zustande bringt.
Aber unsere Jungs kommen den Problemen auf die Schliche, Schritt für Schritt. Ich bin zufrieden.

Ist es die Hauptaufgabe für KTM, das MotoGP-Paket fahrbarer zu machen und die Leistung fürs Rennen so zu reduzieren, dass die Reifen die 22-Runden-Distanz durchhalten?

Was wir im Moment tun – wir machen das Motorrad fahrbar. Dann werden wir die Power wieder dazufügen. Das ist im Grunde das, was wir versuchen.
Wir machen nicht ein unfahrbares Motorrad und beschneiden dann die Power.
Wir wollen lernen, wie wir die Motorleistung richtig nützen können.
Beim KTM-Motor müssen wir uns darum kümmern, wie die Kraft einsetzt, wie die Power den Hinterreifen beansprucht.
Aber bisher zeigt sich, dass wir selbst mit einer Renndistanz auf dem Hinterreifen noch wirklich konkurrenzfähige Rundenzeiten hinlegen können. KTM hat also die richtige Strategie.
Aber wir müssen die vorhandene Power dann «step by step» draußen auf der Rennstrecke wieder erhöhen.

Wenn du jemals Zweifel am Stahlrahmen und an der WP Suspension gehabt hast – sind sie verflogen?

Nein, ich habe von Beginn an in dieser Hinsicht nie Zweifel gehabt. Ich war wirklich gleich beim ersten Test beeindruckt. Und jetzt habe ich unser Motorrad auf der Strecke oft genug mit den Maschinen der anderen Hersteller vergleichen können. Ich kann nur feststellen: Unser Chassis ist wirklich gut.
Besonders in den High-Speed-Kurven lässt sich die KTM fantastisch fahren. Aber es muss noch einiges verfeinert werden. Das ist unsere Aufgabe.

Der virtuelle Punktestand nach den drei 2017-MotoGP-Tests:

1. Viñales, Yamaha, 75 Punkte (25+25+25)
2. Pedrosa,Honda, 43 (11+16+16)
3. Dovizioso, Ducati, 42 (13+9+20)
4. Márquez, Honda, 41 (16+20+5)
5. Lorenzo, Ducati, 28 (7+8+13)
6. Iannone, Suzuki, 26 (20+3+3)
7. Crutchlow, Honda, 26 (8+11+7)
8. Bautista, Ducati, 25 (9+5+11)
9. Rossi, Yamaha, 24 (10+4+10)
10. Folger, Yamaha, 23 (2+13+8)
11. Aleix Espargaró, Aprilia, 16 (4+6+4)
12. Rins, Suzuki, 16
13. Zarco, Yamaha, 13
14. Redding, Ducati, 9
15. Miller, Honda, 7
16. Petrucci, Ducati, 5
17. Abraham, Ducati, 2
18. Barberá, Ducati, 1

Die kombinierte Zeitenliste aller 3 Testtage in Katar:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:54,330
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,401
3. Dani Pedrosa, Honda, 1:54,469
4. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:54,519
5. Álvaro Bautista, Ducati, 1:54,714
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,732
7. Scott Redding, Ducati, 1:54,750
8. Jonas Folger, Yamaha, 1:54,807
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:54,821
10. Johann Zarco, Yamaha, 1:54,900
11. Marc Márquez, Honda, 1:54, 990
12. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,121
13. Andrea Iannone, Suzuki, 1:55,284
14. Karel Abraham, Ducati, 1:55,333
15. Alex Rins, Suzuki, 1:55,362
16. Jack Miller, Honda, 1:55,455
17. Loris Baz, Ducati, 1:55,539
18. Danilo Petrucci, Ducati, 1:55,556
19. Sam Lowes, Aprilia, 1:56,167
20. Tito Rabat, Honda, 1:56,294
21. Bradley Smith, KTM, 1:56,351
22. Pol Espargaró, KTM, 1:56,471
23. Mika Kallio, KTM, 1:57,632

Gesamtwertung MotoGP-Test Phillip Island nach 3 Tagen
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:28,549 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:28,843
3. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,033?
4. Jonas Folger, Yamaha, 1:29,042
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,101
6. Alex Rins, Suzuki, 1:29,103
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,248
8. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:29,342
9. Jack Miller, Honda, 1:29,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:29,361
11. Álvaro Bautista, Ducati, 1:29,411
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,470
13. Andrea Iannone, Suzuki, 1:29,547
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:29,615
15. Johann Zarco, Yamaha, 1:29,670
16. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,791
17. Pol Espargaró, KTM, 1:29,857
18. Loris Baz, Ducati, 1:29,977?
19. Bradley Smith, KTM, 1:29,978
20. Scott Redding, Ducati, 1:30,005?
21. Karel Abraham, Ducati, 1:30,142
22. Sam Lowes, Aprilia, 1:30,200

Gesamtwertung MotoGP-Test Sepang nach 3 Tagen:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,368 min
2. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452
3. Marc Márquez, Honda, 1:59,506
4. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,553
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,578
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,589
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:59,628
8. Casey Stoner, Ducati, 1:59,639
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,728
10. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:59,766
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:59,772
12. Alex Rins, Suzuki, 2:00,057
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,108
14. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,310
15. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,312
16. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,352
17. Jack Miller, Honda, 2:00,439
18. Karel Abraham, Ducati, 2:00,445
19. Scott Redding, Ducati, 2:00,645
20. Loris Baz, Ducati, 2:00,873
21. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
22. Bradley Smith, KTM, 2:01,338
23. Sam Lowes, Aprilia, 2:01,341
24. Michele Pirro, Ducati, 2:01,382
25. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,658
26. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
28. Tito Rabat, Honda, 2:02,189

Die MotoGP-Teams 2017
04 Andrea Dovizioso (Ducati), Ducati Team
05 Johann Zarco (Yamaha), Monster Yamaha Tech 3
08 Héctor Barbera (Ducati), Reale Seguros Avintia Racing
09 Danilo Petrucci (Ducati, Octo Pramac Yakhnich
17 Karel Abraham (Ducati), Pull & Bear Aspar Team
19 Álvaró Bautista (Ducati), Pull & Bear Aspar Team
22 Sam Lowes (Aprilia), Aprilia Racing Team Gresini
25 Maverick Viñales (Yamaha), Movistar Yamaha MotoGP
26 Dani Pedrosa (Honda), Repsol Honda Team
29 Andrea Iannone (Suzuki), Movistar Yamaha MotoGP
35 Cal Crutchlow (Honda), LCR Honda
38 Bradley Smith (KTM), Red Bull KTM Factory Racing
41 Aleix Espargaró (Aprilia), Aprilia Racing Team Gresini
42 Alex Rins (Suzuki), Movistar Yamaha MotoGP
43 Jack Miller (Honda), Marc VDS Racing Team
44 Pol Espargaró (KTM), Red Bull KTM Factory Racing
45 Scott Redding (Ducati), Octo Pramac Yakhnich
46 Valentino Rossi (Yamaha), Movistar Yamaha MotoGP
53 Tito Rabat (Honda), Estrella Galicia 0,0 Marc VDS
76 Loris Baz (Ducati), Reale Seguros Avintia Racing
93 Marc Márquez (Honda), Repsol Honda Team
94 Jonas Folger (Yamaha), Monster Yamaha Tech 3
99 Jorge Lorenzo (Ducati), Ducati Team

Der MotoGP-GP-Kalender 2017
26. März: Doha/Q
09. April: Las Termas/RA
23. Austin/USA
07. Mai: Jerez/E
21. Mai. Le Mans/F
04. Juni: Mugello/I
11. Juni: Barcelona/E
25. Juni: Assen/NL
02. Juli: Sachsenring/D
06. August: Brünn/CZ
13. August: Red Bull Ring/A
27. August: Silverstone/GB
10. September: Misano/I
24. September: Aragón/E
15. Oktober: Motegi/J
22. Oktober: Phillip Island/AUS
29. Oktober: Sepang/MAL
12. November: Valencia/E

Der Superbike-WM-Kalender 2017
25./26. Februar: Phillip Island/Australien
11./12. März: Buriram/Thailand
01./02. April: MotorLand Aragón/Spanien
29./30. April: Assen/Niederlande
13./14. Mai: Imola/Italien
27./28. Mai: Donington/Großbritannien
17./18. Juni: Misano/Italien
08./09. Juli: Laguna Seca/USA
19./20. August: EuroSpeedway Lausitz/Deutschland
16./17. September: Portimao/Portugal
31. September/01. Oktober: Magny Cours
21./22. Oktober: Jerez/Spanien
03./04. November: Losail Circuit/Katar

Nützliche Informationen zum Katar-GP am 26. März: Mit dem gewohnten dreitägigen GP-Zeitplan müsste in Katar an den Trainingstagen bis weit nach Mitternacht gefahren werden, das wurde in den ersten Jahren des Nacht-GP so gehandhabt, es wurde dann aber zu kühl, die Luftfeuchtigkeit stieg, das machte die letzten Stunden für die Abstimmungsarbeiten wertlos. Daher wird nun bei Flutlicht immer schon ab Donnerstag trainiert.

Bereits zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der «Grand Prix of Qatar» unter Flutlicht ausgetragen. Das gigantische

Beleuchtungsprojekt für die 5,380 km lange Strecke wurde für das Rennwochenende im Jahr 2008 realisiert. Ein Jahr zuvor fand erstmals der Saisonauftakt auf der Piste im Golf-Emirat statt.
Insgesamt gastiert die MotoGP-WM zum 14. Mal in Losail.

Beim Saisonauftakt von 23. bis 26. März 2017 wird am Donnerstag von 15 bis 22.35 Uhr Ortszeit trainiert (MEZ: 13 bis 20.35 Uhr), am Freitag von 15 Uhr Ortszeit bis 21.40 Uhr (MEZ: 13 bis 19.40 Uhr) und am Samstag von 15 Uhr Ortszeit bis 21.15 Uhr (MEZ: 13 Uhr bis 19.15 Uhr.

Am Sonntag (26. März) wird in Europa auf die Sommerzeit umgestellt, die Warm-ups finden dann von 15.50 Uhr bis 17.20 Uhr statt (14.50 bis 16.20 Uhr).

Die Rennbeginnzeiten in Katar, 26. März 2017:
18.00 Uhr (MEZ 17.00 Uhr) Moto3-Rennen (18 Runden)
19.20 Uhr: (MEZ 18.20 Uhr) Moto2-Rennen (20 Runden)
21.00 Uhr: (MEZ 20.00 Uhr) MotoGP-Rennen (22 Runden)

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