Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valentino Rossi (Yamaha/7.): «War einfach zu langsam»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi steht vor einem Rätsel. Auf manchen Pisten verschleisst die Yamaha den Hinterreifen zu stark. «Nach zwölf Runden kam der extreme Drop», seufzte er. «Nachher war ich hilflos.»

Mehr als 90.000 Besucher auf dem Red Bull Ring waren vor dem 28-Runden-Rennen gespannt, ob Superstar Valentino Rossi endlich wieder einmal eine ähnliche Show abziehen würde wie Ende Juni bei seinem 115. GP-Sieg in Assen/NL.

Aber der Movistar-Yamaha-Werkspilot kämpfte mit stumpfen Waffen, am Schluss musste er froh sein, Platz 7 ins Ziel zu retten.

Rossis WM-Situation wird langsam hoffnungslos: Er liegt 33 Punkte hinter Überflieger Marc Márquez.

«Das war sicher ein schwieriges Rennen, für mich und das ganze Team. Wir haben erwartet, dass wir schneller fahren würden. Wir haben gedacht, dass wir stärker sein würden. Wir haben das Maximum gegeben... Wir bereuen nichts, was unser Set-up betrifft oder die Reifenwahl. Denn in den ersten Runden war ich schnell unterwegs. Und ich meine, der harte Hinterreifen war für uns die richtige Option. Wir haben viel gearbeitet, um sicherzustellen, dass wir im Rennen den Hinterreifen nicht zerstören. Auch im FP4 war ich zehn Runden lang schnell, wie heute. Aber nach zwölf Runden hatte ich heute einen riesigen Drop des Hinterreifens, der Grip ließ dramatisch nach, ich musste das Tempo stark reduzieren, das Motorrad war danach sehr schwer zu beherrschen. Es ist mir dazu noch ein Fehler beim Bremsen unterlaufen. Aber wie auch immer: Ich war langsam. Wir müssen arbeiten, denn wir beanspruchen den Hinterreifen zu stark. Honda und Ducati haben etwas gefunden, um schnell zu sein, ohne den Hinterreifen zu stark zu belasten. Wenn du dir die schnellsten Rennrunden und die schnellsten Sektorzeiten anschaust, sind wir nahe dran. Zarco und ich, wir sind bei den schnellsten Rennrunden auf den ersten zwei Plätzen. Aber wir haben das Tempo nicht durchgehalten, wir sind ins Hintertreffen geraten.»

Zarco, Viñales und Rossi brachten die drei Yamaha auf die Ränge 5, 6 und 7, neuerlich landete eine letztjährige Yamaha aus dem Tech3-Team vor dem Werksteam.

«Dieses Problem, dass wir zurückfallen, ist in diesem Jahr schon öfter passiert», ergänzte Rossi. «Wir haben hart geschuftet, wir haben viel probiert, und es sieht so aus, als würden wir auf manchen Pisten weniger leiden. Aber wenn wir so leiden wie heute, wird es sehr schwierig. Wir sind dann in der zweiten Rennhälfte nicht stark genug. Wir müssen also Verbessrungen vornehmen, damit wir bei den nächsten Rennen einen besseren Eindruck hinterlassen.»

Maverick Viñales sagt, die Yamaha verlange einen sanften Fahrstil, deshalb könne er in den Rennen nicht so agieren, wie er das aus der Vergangenheit gewöhnt ist. Er kann deshalb beim Bremsen nicht aggressiv genug sein.

Teilt Rossi diese Ansicht?

«Ich weiß nicht genau, wie es Maverick mit der M1 geht. Aber wenn er das behauptet, stimmt es. Ich kann nur über mich reden. Ich habe mich heute in den ersten Runden komfortabel gefühlt, da war ich nicht übel unterwegs. Ich habe vom siebten Startplatz einige Positionen aufgeholt, ich bin in der ersten Runde auf Platz 4 vorgedrungen und habe mich dort bis zur 13. Runde gehalten. Ich kämpfte in der ersten Gruppe mit, klar, ich habe maximal gepusht in dieser Phase. Aber ich konnte die Pace halten. Und ehrlich gesagt: Ich war recht optimistisch, denn Lorenzo und Dovi hatten den weichen Hinterreifen montiert, Marc und ich den harten. Ich hatte Zarco mit dem weichen Hinterreifen hinter mir. Also habe ich mir eingebildet, ich könne ums Podest fighten. Aber leider hat nach zwölf Runden der Hinterreifen schlapp gemacht, die Haftung ließ extrem nach. In den letzten Runden war ich in unglaublichen Schwierigkeiten. Ich denke, das ist das Problem, wo wir den Hebel ansetzen sollen.»

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