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Jonathan Rea 2018 mit Suzuki in MotoGP: Die Wahrheit

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea hat für 2018 einen Kawasaki-Vertrag

Jonathan Rea hat für 2018 einen Kawasaki-Vertrag

Seit Maverick Viñales Suzuki verließ, verlor der japanische Hersteller in der MotoGP-WM an Bedeutung. Andrea Iannone und Alex Rins haben große Schwierigkeiten – so kommen schnell Gerüchte auf.

Die MotoGP-WM 2016 beendete Maverick Viñales mit Suzuki auf dem vielbeachteten vierten Gesamtrang. Nach seinem Sieg in Silverstone und vier Podestplätzen wurde der schnelle Spanier für 2017 mit einem Platz im Yamaha-Werksteam belohnt, nach 14 von 18 Rennen liegt er hinter Marc Márquez (Repsol Honda) und Andrea Dovizioso (Ducati) mit 28 Punkten Rückstand auf dem dritten Gesamtrang.

Suzuki-Werksfahrer Andrea Iannone, im Vorjahr noch Sieger des Spielberg-GP auf Ducati, ist lediglich WM-16., Teamkollege und Rookie Alex Rins nach längerer Verletzungspause gar nur 20.

Beide Fahrer haben Schwierigkeiten mit der GSX-RR, der Stuhl von Teammanager Davide Brivio wackelt seit Längerem, weil es keine Schritte nach vorne gibt. In solchen Situationen kommen Gerüchte auf. Ein besonders kreativer Kollege setzte in die Welt, dass der Superbike-WM-Leader und bald dreifache Weltmeister Jonathan Rea 2018 im Suzuki-Werksteam die MotoGP-WM fahren werde.

Doch die Story hat gleich mehrere Haken: Andrea Iannone und Alex Rins besitzen einen Suzuki-Vertrag für 2018. Jonathan Rea verlängerte seinen Kawasaki-Vertrag für die Superbike-WM 2018 bereits im Mai 2016.

Und die Geschichte ist falsch.

«Ich weiß nicht wer so viel Phantasie hatte, ich habe die Story auf vielen Websites gesehen, sie ist sensationell», meinte Rea zum Urheber der Falschmeldung. «Iannone strauchelt stark, so kam das Gerücht vermutlich auf. Für mich bedeutet das fünf Minuten Ruhm, aber ich habe einen Vertrag mit Kawasaki und bin sehr glücklich mit ihnen. Meine Zukunft nächstes Jahr ist mit Kawasaki. Ich denke nicht daran den Vertrag zu brechen und es gab auch keine offizielle Kommunikation mit Suzuki, niemand hat mich angerufen. Es ist einfach nur eine Geschichte. Ich fahre MotoGP, wenn Kawasaki MotoGP fährt.»

Der Vertrag zwischen Kawasaki Heavy Industries und dem spanischen Provec-Team für die Superbike-WM läuft bis inklusive 2020. Kawasaki verneint seit Jahren ein Interesse an der MotoGP-Klasse.

«Mein Vertrag mit Kawasaki gilt für inklusive nächstes Jahr», hob Rea im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com hervor. «So lange Kawasaki nicht die Pläne für 2018 ändert, fahre ich Superbike. Ich bin in dieser Meisterschaft glücklich, für nächstes Jahr gibt es neue technische Regeln, die eine große Herausforderung darstellen.»

«2018 wird eine der interessantesten Saisons für meinen Manager und alle Topfahrer», meint der Nordire. «Ende nächstes Jahr laufen die Verträge aller Fahrer aus, dann tun sich vielleicht neue Möglichkeiten für mich auf – vielleicht auch nicht.»

Mit 31 Jahren betonte Rea mehrfach, dass er zu alt sei für MotoGP.

Hast du deine Meinung geändert? «Nicht wirklich, so nehme ich MotoGP wahr. Mir gefällt das Superbike-Leben. Ich bekomme viel Geld dafür, dass ich Motorrad fahre und Rennen gewinne. Wir haben 13 Events pro Saison, der Druck ist nicht so hoch wie in der MotoGP-Klasse, wo sie 18 Rennen fahren, in Zukunft vielleicht 21. Ich bin schon lange in der Superbike-WM, die Medien waren immer gut zu mir. Das ist wie eine Familie für mich, alles ist sehr offen. Andererseits bin ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere, ich fuhr noch nie so gut. Es wäre jetzt vielleicht die richtige Zeit – wir werden sehen.»

2012 durfte Rea als Ersatz für Casey Stoner in Misano und Aragón zwei MotoGP-Rennen auf der Werks-Honda bestreiten, mit kaum Vorbereitungszeit konnte er als Achter und Siebter aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Wenn nicht alles schief läuft, wird der Nordire an diesem Wochenende in Magny-Cours zum dritten Mal in Folge Weltmeister, das gelang nicht einmal Rekord-Champion Carl Fogarty (vier Titel). So überragende Leistungen werden auch im MotoGP-Paddock zur Kenntnis genommen.

Rea gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich war beim MotoGP-Rennen in Silverstone. Ich will jetzt keine Teammanager namentlich nennen, aber einige sehr angesehene Teammanager sagten mir, dass ich MotoGP fahren sollte. Sie verstehen aber auch, weshalb ich das nicht tue. Meine einzige Chance wäre, auf einem schlechten Motorrad am Ende des Feldes zu fahren. Und null Geld zu verdienen, dafür aber Teil der großen Show zu sein. In der Superbike-WM sitze ich auf einer Werksmaschine und verdiene viel Geld. So ist es. Drum fährt einer wie Shane Byrne Britische Meisterschaft. Er verdient dort zu viel Geld, um in der Superbike-WM für ein Satelliten-Team zu fahren. Das Gleiche gilt für einige aus den USA. Es ist schön, dass über mich geredet wird. Ich bin aber glücklich, wo ich bin. Wenn ich keine weiteren Chancen erhalte, kann ich glücklich zurücktreten. Ich wollte Weltmeister werden, das habe ich bereits erreicht. Alles Weitere ist ein Bonus. Eine lustige Geschichte, die da aufkam.»

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