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Öhlins: Elf MotoGP-Titel in Serie, 8 Jahre unbesiegt

Von Günther Wiesinger
Öhlins rüstet seit 2007 den MotoGP-Champion aus

Öhlins rüstet seit 2007 den MotoGP-Champion aus

Davon redet in der MotoGP-WM fast keiner: Seit mehr als acht Jahren hat Suspension-Hersteller Öhlins kein Rennen verloren, die Schweden gewannen elf WM-Titel in Serie.

2012 kehrte Gresini-Honda mit Álvaro Bautista als Aushängeschild mit dem japanischen Suspension-Fabrikat Showa in die MotoGP-WM zurück. Denn Honda ist Großaktionär von Showa und der neue Honda-Präsident wollte das Monopol von Öhlins damals nicht widerstandlos hinnehmen.

Teambesitzer Gresini wurde für 2012 die Verwendung von Showa-Produkten mit der jährlichen Zahlung von 250.000 Euro versüsst, ausserdem wurden Material und Technik-Support samt Manpower kostenlos zur Verfügung gestellt. Álvaro Bautista mühte sich also drei Jahre lang mit Showa ab, mit wechselnden Erfolgen.

Als sich das Team Gresini im Herbst 2014 für vier Jahre mit dem Aprilia-Werksteam verbündete, wurde wieder Öhlins-Material eingebaut.

2015 verwendete nur das AB Motoracing-Team von Karel Abraham Showa-Elemente, es blieb punktelos.

Die Showa-Manager haben 2015 beim Japan-GP in Motegi sehr lukrative Angebote an die Verantwortlichen bei den Teams von Ducati, Suzuki, Honda und Aprilia unterbreitet. Aber die Werke haben nicht angebissen, die Angebote freundlich abgelehnt und ihre Zusammenarbeit mit Öhlins verlängert.

«Alle MotoGP-Hersteller ausser KTM haben 2017 Verträge mit Öhlins», sagt Mats Larsson, Racing Manager des schwedischen Unternehmens.

Aber es tauchten auch andere Konkurrenz-Unternehmen für Öhlins auf. Kayaba (neue Bezeichnung: KYB) stieg nach der Saison 2000 bei Tech3-Yamaha aus der Königsklasse aus und testete beim Valencia-Test im November 2014 zwei Tage mit den Forward-Yamaha-Pilotn Stefan Bradl und Loris Baz. Aber das Material erwies sich als unbrauchbar. Seither hat sich KYB in der MotoGP nicht mehr blicken lassen.

Dafür liebäugelte die zum KTM-Konzern gehörende Firma WP Suspension jahrelang mit dem Einstieg in die MotoGP-Klasse.

2013 wurden versuchsweise mit Martin Bauer (Suter-BMW) bereits zwei Wildcard-Rennen absolviert. 2013 testete auch Danilo Petrucci bei Iodaracing (auf Suter-BMW) einen Tag lang in Misano WP-Elemente. Dazu eilte WP ab 2014 in der Moto2-WM von Sieg zu Sieg.

Inzwischen ist WP gemeinsam mit dem KTM Factory Team die zweite Saison in der MotoGP-WM dabei, im Oktober 2015 fand Roll-out in Spielberg statt. 2019 wird auch das neue Tech3-KTM-Kundenteam mit WP ausrücken.

Die Siegesserie von Öhlins in der MotoGP-WM hält seit dem Valencia-GP 2009 hartnäckig an, damals siegte Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa zum letzten Mal auf Showa.

Der weitblickende LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello setzte damals mit Randy de Puniet als erstes Honda-Team auf Öhlins statt Showa. Danach entschied sich auch HRC für Öhlins, um keine Nachteile gegenüber Ducati und Yamaha befürchten zu müssen.

Öhlins hat seit Casey Stoners WM-Triumph 2007 auf Ducati alle elf WM-Titel in der MotoGP-Klasse gewonnen und seit 2010 alle Siege abgeräumt.

Den letzten MotoGP-WM-Titel für Showa eroberte Repsol-Honda-Werkspilot Nicky Hayden 2006. Showa ist jetzt (im Gegensatz zu KYB bei Tech3) nicht einmal mehr in der Moto2-Klasse vertreten.

In der Saison 2016 eroberte Öhlins den zehnten MotoGP-WM Titel hintereinander. 2017 sorgte Repsol-Honda-Star Márquez nach erfolgreichem WM-Fight gegen Dovizioso, Viñales, Rossi und Pedrosa für den elften Öhlins-MotoGP-WM-Triumph in Serie.

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