Mika Kallio (KTM/10.): «Das neue Motorrad ist besser»
Jerez-GP: Mika Kallio (36) vor Bradley Smith (38) und Pol Espargaró
Das österreichische Red Bull-KTM Werksteam schaffte beim GP von Spanien in Jerez in der MotoGP-Klasse das bisher beste Mannschaftsergebnis. Mika Kallio brauste mit der RC16 auf Platz 1 vor Pol Espargaró, Bradley Smith schaffte den sauberen 13. Platz.
Drei MotoGP-KTM in den Punkten – ein Novum in der GP-Geschichte.
Und das genau 16 Jahre nach dem Jerez-GP 2012, bei dem Firmenchef Stefan Pierer offiziell den Einstieg in die 125-ccm-Weltmeisterschaft 2003 verkündet hat. Mit dem Worten: «Es gehört mehr Orange ins Fahrerlager.»
Testfahrer Mika Kallio, inzwischen 36 Jahre alt, 2017 in Spielberg schon starker Zehnter, in Aragón Elfter, zog sich ein weiteres Mal prächtig aus der Affäre.
Er benutzte aber exklusiv eine neue Evolutionsstufe des V4-Motors, der übrigens schon die ganze Saison 2018 mit einer gegenläufigen Kurbelwelle ausgestattet ist, also mit einer Kurbelwelle, die sich gegen die Fahrtrichtung dreht, ein Konzept, das die Kontrahenten von Honda bis zu Ducati und Aprilia längst zur Selbstverständlichkeit gemacht haben.
Der Upgrade-RC16-Motor von Mika Kallio ist bisher ein Einzelstück. Bis Le Mans sollen weitere Versionen entstehen – natürlich für Pol Espargaró und Smith, denn Kallio wird erst in Barcelona wieder eine Wildcard erhalten.
Der Finne verlor in 25 Runden nur 19,4 Sekunden auf Sieger Márquez, er hatte von 26. bis 28. März in Jerez getestet.
«Dass ich wieder in die Top-Ten gekommen bin, halte ich für ein brillantes Resultat», freute sich der freundliche Haudegen mit der Nummer 36. «Klar, es sind vorne einige schnelle Kollegen gestürzt. Aber man muss ins Ziel kommen, wenn man Punkte sammeln will. Ich bin happy. Wir sind drei Tage lang mit unserem neuen Motorrad konkurrenzfähig gewesen. Und es sieht so aus, als könnten wir über die Renndistanz mit unseren neuen Teilen jetzt schneller sein als mit den bewährten Komponenten.»
Kallio flitzte genau 0,025 Sekunden vor seinem Teamkollegen Pol Espargaró über den Zielstrich. «Ich habe gesehen, dass ich immer noch schnell bin, ich konnte in den letzten Runden vor meinen Teamkollegen bleiben. Am Ende des Rennens hatte ich mit den neuen Teilen Vorteile. Das ist eine positive Erfahrung für uns. Wir arbeiten in die richtige Richtung. In einer einzelnen Runde im Qualifying haben wir mit dem neuen Bike keine großen Fortschritte erzielt. Aber über die Renndistanz werden wir künftig besser aussehen. Das ist der Stand der Dinge im Moment. Aber wir haben noch einige Bereiche, die wir verbessern müssen. Es gibt noch viel zu tun für den Rest des Jahres und für die Zukunft. Top-Ten, das ist schön. Aber auch für mich selbst ist wichtiger, dass wir den Abstand zur Spitze wieder auf unter 20 Sekunden gedrückt haben.»