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Ducati: Warum wirbt Audi auf den MotoGP-Maschinen?

Von Günther Wiesinger
Seit April 2012 ist Audi 100%-Eigentümer von Ducati, 2019 tritt Audi erstmals auf den MotoGP-Maschinen in Erscheinung. Claudio Domenicali erläutert die Hintergründe.

Die Aktienmehrheit an der Ducati Motor Holding wurde 2012 von der Volkswagengruppe gekauft und in die Audi Goup eingegliedert, zu der auch Lamborghini und Italdesign gehören. Aber erst in der Saison 2019 tritt Audi mit der Marke «Audi Sport» erstmals öffentlich an den Desmosedici-Werksmaschinen von Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci in Erscheinung.

Ducati schrieb einige Jahre lang rote Zahlen, ist aber nach schwierigen Jahren wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. 2017 wurden sieben neue Modelle auf den Markt gebracht. Ducati verkaufte 2017 die Rekordzahl von 55.871 Motorrädern, der Umsatz betrug 736 Millionen Euro, der Gewinn 51 Millionen. Die Ducati Motor Holding beschäftigt aktuell 1.570 Mitarbeiter. Das Ducati-Händlernetz umfasst 780 Händlerbetriebe in mehr als 90 Ländern.

Audi bekennt sich zur Marke

In dieser Saison ist also Audi Sport erstmals in der MotoGP-WM zu sehen. Was hat sich dadurch verändert? Kann sich Audi nach den jüngsten Erfolgen (Dovizioso gewann in zwei Jahren zehn MotoGP-Rennen, er wurde zweimal Vizeweltmeister) jetzt endlich mit der italienischen Motorradmarke identifizieren, die seit 2007 (mit Casey Stoner) keinen MotoGP-WM-Titel und seit 2011 (Carlos Checa auf der Ducati 1098) keine Superbike-WM gewonnen hat?

«Audi tritt jetzt auf unseren MotoGP-Maschinen in Erscheinung. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Ducati und unserem Hauptaktionär», freut sich Claudio Domenicali, CEO der Ducati Motor Holding. «Wir sind seit 2012 Teil der Audi Group. Im Laufe der Jahre haben wir die Synergien verbessert, in allen Bereichen, auch was die Technik betrifft. Jetzt ist das Audi-Logo auf unseren Rennmotorrädern zu sehen. Damit gibt Audi ein klares Signal, dass sie die Kooperation verstärken und einen Nutzen daraus ziehen wollen, uns in der Gruppe zu haben. Denn wir verfügen zum Beispiel Erfahrung mit Technologien bei High-Performance-Motoren. Aber auch wir können vom Know-how bei Audi profitieren. Durch die verstärkte Zusammenarbeit wird Ducati als Firma stärker.»

Domenicali: «Natürlich ist Ducati in der VW-Gruppe ein kleines Unternehmen. Unser Ergebnis wird die wirtschaftlichen Resultate der Gruppe nicht verändern, denn die gesamte VW-Gruppe setzt mehr als 2 Milliarden Euro im Jahr um. Aber unser Hauptaktionär will, dass Marke Ducati stärker und ausgeprägter wird, dass unser Wert steigt. Dazu gehört, dass wir im Rennsport bessere Ergebnisse erreichen, dass wir bessere Produkte für die Serie entwickeln. Wir sollen erste Wahl für alle Motorradfahrer werden, die ein Premium-Produkt lieben und kaufen wollen.»

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