MotoGP-WM: Wie sehen die Werksteams 2021 aus?
MotoGP-Start 2019: Wie sieht das Startfeld 2020 aus?
Inzwischen hätten 2020 schon die GP-Events in Doha, Buri Ram, Austin und Las Termas durchgeführt werden sollen. Für 1. bis 3. Mai war der Jerez-GP als Europa-Auftakt geplant. Inzwischen müssen auch Sachsenring (21. Juni) und Assen (29. Juni) verschoben werden, denn in Deutschland und in den Niederlanden sind bis 31. August keine Großveranstaltungen erlaubt.
Normalerweise würden jetzt die Verhandlungen auf dem MotoGP-Transfermarkt auf Hochtouren laufen. Aber wegen der Rennpause wird abgewartet. Und etliche Werksteams haben ja die Fahrer-Verträge für die kommenden Saison bereits unter Dach und Fach gebracht.
Monster Yamaha hat sich für 2021 und 2022 mit Viñales und Quartararo geeinigt. Bei Petronas-Yamaha könnten 2021 Rossi und Morbidelli fahren.
Ecstar Suzuki hat sich mit Alex Rins neuerlich für zwei Jahre verbündet, die Verhandlungen mit Joan Mir sehen vielversprechend aus.
Bei Ducati Corse laufen die Verträge mit Dovizioso und Petrucci nach dieser Saison aus. Ducati wird nach drei zweiten WM-Rängen in Serie nicht auf den Haudegen «Dovi» verzichten können, auch wenn das Klima seit dem Sachsenring-GP 2019 und wegen Dovis damaliger Kritik an Gigi Dall’Igna deutlich abgekühlt ist. Dass Dovizioso-Manager Simone Battistella seinen Schützling Bautista vom Ducati-SBK-Werksteam nach 16 Laufsiegen zum Rivalen Honda transferiert hat, rieb noch mehr Salz in die Wunden der Ducati-Manager.
Das Ducati-Werksteam muss mit dem Budget haushalten. Nach momentanem Stand wird das rote Team 2021 aus Dovizioso/Petrucci oder Dovizioso/Miller bestehen, Bagnaia wäre auch verfügbar, wenn zum Beispiel Dovi aufhören oder weggehen würde oder sich Miller für ein anderes Fabrikat (Repsol-Honda?) entscheidet. Und natürlich macht sich auch Neuzugang Johann Zarco Hoffnungen auf einen der begehrten Plätze im roten Ducati-Team.
«Ducati wird im Werksteam 2021 sicher mit Fahrern antreten, die wir in einem Kundenteam aufgebaut haben», versicherte Sportdirektor Paolo Ciabatti gegenüber SPEEDWEEK.com.
Repsol Honda hat den Vertrag mit dem sechsfachen MotoGP-Weltmeister Marc Márquez gleich um vier Jahre bis Ende 2024 verlängert. Der Deal dürfte rund 50 Millionen Euro wert sein. der zweite Platz ist offen, der Vertrag mit Moto2-Weltmeister Marc Márquez erstreckt sich nur über eine Saison.
Bei Aprilia Gresini Racing übernimmt Testfahrer Bradley Smith für die Saison 2020 den Platz des bis Juni 2021 gesperrten Andrea Iannone. Aleix Espargaró will für 2021 bleiben, Aprilia möchte ihn behalten. Was 2022 bei Aprilia passiert, ist offen. Das Joint Venture mit Teambesitzer Gresini läuft Ende 2021 aus.
Das Red Bull KTM-Factory Racing-Team wird den Werksvertrag mit dem starken WM-Elften Pol Espargaró in absehbarer Zeit verlängern. Er ist seit drei Jahren das MotoGP-Aushängeschild der Oberösterreicher, er hat 2018 in Valencia den ersten Podestplatz für KTM in der Königsklasse erreicht und ist 2019 in Misano vom zweiten Startplatz losgebraust!
«Ich suche keine MotoGP-Fahrer für 2021», erklärte der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer gegenüber SPEEDWEEK.com «Wir machen mit unseren jungen Piloten weiter. Das Geld investiere ich lieber ins Bike.»
Schon 2017 beim Valencia-GP stellte Stefan Pierer fest, er wolle nicht das Ducati-System kopieren und einen Superstar wie Lorenzo für 25 Millionen zu KTM locken. Auch an Marc Márquez zeigte er damals kein Interesse. «Wenn er gewinnt, ist es Márquez, wenn er verliert, ist mein Motorrad schuld.»
Pierer nannte schon damals den aufstrebenden Draufgänger Johann Zarco für 2019 und 2020 als Wunschfahrer Nummer 1. Aber der Franzose scheiterte im Vorjahr bei KTM genauso wie Jorge Lorenzo bei Repsol-Honda.
Nach der vorzeitigen Vertragsauflösung mit Zarco sagte Pierer ohne Umschweife: «Er war ein Fehlgriff. Da gibt’s nichts hinzuzufügen.»
Red Bull KTM wird also 2021 und 2022 mit Pol Espargaró und Brad Binder im Werksteam weitermachen. Ob bei Red Bull-Tech3 auch die Fahrerpaarung Miguel Oliveira & Iker Lecuona unverändert bleibt, wird sich zeigen.
Pierer befürchtet nicht, dass ihm sein Aushängeschild Pol Espargaró oder der begnadete Oliveira von anderen Werksteams abspenstig gemacht werden.
«Unsere MotoGP-Fahrer sind alle mit Red Bull und KTM groß geworden. Da entsteht eine andere Beziehung. Unser Ziel ist es, dass wir alle diese Fahrer bei uns behalten. Wir haben nicht die Absicht, 2020 auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Wir möchten das Geld gern in das MotoGP-Bike investieren», betonte Pierer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Und als Personalreserve wartet im Red Bull-Ajo Moto2-Team noch der begabte Jorge Martin, Moto3-Weltmeister 2018 mit acht Saisonsiegen, auf seine MotoGP-Chance.
So sehen die elf MotoGP-Teams 2020 aus
Repsol Honda
Marc Márquez, Alex Márquez
Ducati Team
Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci
Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Valentino Rossi
Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir
Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaró, Brad Binder
Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith
Pramac Racing
Jack Miller, Francesco Bagnaia
Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco
Petronas Yamaha SRT
Fabio Quartararo, Franco Morbidelli
LCR Honda
Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami
Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona
Yamaha Test Team:
Jorge Lorenzo
Suzuki Ecstar Test Team
Sylvain Guintoli
Honda HRC Test Team
Stefan Bradl
Red Bull KTM Factory Test Team
Dani Pedrosa, Mika Kallio