Pol Espargaró: Lob und Tadel für Valentino Rossi
Pol Espargaró
Pol Espargaró (28) versucht derzeit wie alle seiner MotoGP-Kollegen an seinem Wahl-Wohnsitz in Andorra trotz der Corona-Beschränkungen so etwas wie eine Trainings-Routine ohne Rennen und Reisen in seinen täglichen Ablauf zu bekommen. Der jüngere der Espargaró-Brüder ist Aushängeschild der MotoGP-Aktivitäten von KTM in der Motorrad-Königsklasse und konnte den Oberösterreichern im November 2018 im Regenrennen beim Finale in Valencia den bisher einzigen MotoGP-Podiumsplatz schenken.
Mit seinem Landsmann Dani Pedrosa (34) hat Espargaró nun den wohl besten Vorkoster der MotoGP als Testfahrer an seiner Seite. Zur Coronavirus-Pandemie und den Auswirkungen sagt Espargaró im Gespräch mit der spanischen Zeitung AS: «Wenn man Carmelo Ezpeleta zuhört, dann sind unsere Probleme eher klein. Die Dorna hat im Moment die wirklichen Probleme. Wir müssen warten. Aber ich bin sicher, dass die Dorna die bestmögliche Entscheidungen treffen wird. Klar steht die Gesundheit an erster Stelle.»
Espargaró stellt die Lage etwas vereinfacht dar: «Wir Rennfahrer müssen nicht groß nachdenken, wir müssen nur auf das Motorrad steigen und ans Gas geben denken. Das Fernsehen transportiert unseren Sport exzellent. Es ist wichtig, dass wir fahren könnten und die Leute zumindest zu Hause ihren Spaß beim Zuschauen haben. Aber es ist nicht einfach. Ich kann mich an kein Jahr meiner Laufbahn erinnern, in dem ich kein Rennen gefahren wäre.»
Zu Rennsport-Ikone Valentino Rossi (41) und seinen Scharmützeln mit Weltmeister Marc Márquez (27) sagt der ehemalige Moto2-Weltmeister Pol Espargaró: «Im Moment hält Valentino den Rekord an WM-Titeln unter den aktiven Fahrern. Sollte Marc Márquez nicht sagen ‚hier bin ich‘, bleibt Rossi auch der Beste. Ich denke, Valentino hat für unseren Sport das getan, was Angel Nieto in Spanien bewirkt hat. Aber bei Rossi war die Begeisterung weltweit vorhanden. Er hat MotoGP zu einer weltweit populären Marke gemacht.»
Für den beliebten Spanier steht fest: «Valentino hat auf der ganzen Welt seine Fans. Er konnte über viele Jahre die meisten Menschen in seinen Bann ziehen. Er war so etwas wie der Pionier und er Erfinder des Marketings. Er hat viele Fans gewonnen, aber auch Hooligans, was nicht nur gut ist.» Apropos: Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi erklärte dieser Tage in einem Stream-Interview mit Matt Birt, dass er wohl auch noch 2021 Rennen fahren werde und sich danach eventuell zurückziehen wolle.