Marc Márquez (Ducati/14.): Beginne zu genießen
Marc Márquez (30) beendete den zweiten Testtag in Sepang auf P14. Der Spanier war mit der Gresini-Ducati auf seiner besten Runde um etwa fünf Zehntel schneller als noch am Dienstag, büßte jedoch knapp eine Sekunde auf die Fabel-Bestzeit von Enea Bastianini ein.
«Heute war ein viel besserer Tag als gestern. Ich habe mich wohl gefühlt und bin viel gefahren. Vielleicht sogar zu viel, 72 Runden! Ich weiß nicht, wie es morgen sein wird. Heute habe ich mich jedenfalls danach gefühlt», grinste der achtfache Champion. «Am Ende habe ich entschieden, als ich noch einen Reifen übrig hatte, einen Sprint über zehn Runden zu probieren. Das wollte ich einfach selbst. Ich bin da sogar mit der Zeit am Ende schneller geworden. Das zeigt, dass ich das Bike besser verstehe.»
Márquez ist aber bewusst: «Meine Schwäche ist aktuell die Zeitenattacke. Das ist für den Fahrer der schwierigste Punkt, um den Reifen und das Bike zu verstehen. Da hat man am Renn-Wochenende nur zwei Runden, und zwei Stunden später weitere zwei Versuche. Da muss ich auf der Ducati noch dazulernen. Aber sonst war es ein guter Tag.»
Zum Setup sagt MM93: «Ich habe ein Basis-Setup der anderen Ducati-Fahrer verwendet, denn ich wollte mich nicht in der Abstimmung verirren. Es war das gleiche Paket, mit dem ich gestern auch begonnen habe. Heute hat es besser funktioniert. Das heißt aber auch, dass ich das Bike langsam durchschaue. Wir probieren schon einige Dinge. Mein Techniker versucht, meinen Fahrstil zu verstehen. Wir haben ein paar große Änderungen am Motorrad gemacht, von denen einige besser, andere schlechter funktioniert haben. Aber generell ist mein Setup ist noch ziemlicher Standard.»
Und der größte Unterschied zu Honda? «Das Verzögern ist mit der Ducati immer noch anders für mich. Aber ich verliere in der Bremszone nichts an Boden – im Gegenteil, ich gewinne hier im Vergleich mit den anderen sogar an Terrain. Im Moment verliere ich noch am Ausgang der schnellen Kurven. Hier braucht man das Vertrauen in das Motorrad. Ich bin generell noch etwas steif auf dem Bike, aber heute habe ich begonnen, das Fahren etwas zu genießen. Daher wollte ich heute unbedingt diesen Stint über zehn Runden fahren. Vielleicht habe ich es übertrieben und werde es morgen spüren, aber das ist okay.»
Was erwartet Márquez für den Donnerstag? «Morgen Früh werden sich alle auf Zeitenjagd begeben. Auf eine fliegende Runde bin ich noch super weit von den schnellsten Jungs entfernt. Das ist auch normal – es ist nicht wie in Valencia, wo ich auf Anhieb mit dabei war. Man muss die neuen Sachen noch verstehen. Mit einem gebrauchten Reifen ist es einfacher, außerdem hat man da etwa 15 Runden. Ich plane danach noch einen langen Run, aber da muss ich noch checken, wie ich mich fühlen werde (lacht).»
Den Kommentaren von Honda-Neuling Luca Marini über den Fahrstil auf der Honda im Vergleich zur Ducati kann Márquez nur beipflichten: «Es stimmt, auf der Honda verwendet man den Hinterreifen völlig anders. Das kann ich bestätigen. Ich bewege die Ducati noch ein wenig wie die Honda. Das war in Valencia noch okay, hier nicht. Ich muss die Gewohnheit von elf Jahren auf der Honda ablegen. Wenn man im Rhythmus fährt, ist es leichter, weil man mehr Zeit hat. Bei der Zeitenattacke überlegt man aber nicht, da fährt man einfach nach dem Instinkt. In solchen Situationen falle ich zurück in das Muster von Honda. Das ist aber nicht der beste Weg, um die Ducati zu fahren – das kommt nun aber Schritt für Schritt.»
MotoGP-Test Sepang, Mittwoch (7. Februar):
1. Bastianini, Ducati, 1:57,134 min
2. Martin, Ducati, + 0,139 sec
3. Binder, KTM, + 0,193
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,312
5. Bagnaia, Ducati, + 0,335
6. Di Giannantonio, Ducati, + 0,485
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,538
8. Acosta, KTM, + 0,592
9. Bezzecchi, Ducati, + 0,733
10. Mir, Honda, + 0,738
11. Quartararo, Yamaha, + 0,754
12. Zarco, Honda, + 0,877
13. Rins, Yamaha, + 0,976
14. Marc Márquez, Ducati, + 0,984
15. Miller, KTM, + 1,166
16. Nakagami, Honda, + 1,238
17. Marini, Honda, + 1,260
18. Viñales, Aprilia, + 1,322
19. Oliveira, Aprilia, + 1,415
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,781
21. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,856
22. Savadori, Aprilia, + 2,542
23. Pirro, Ducati, + 2,568
MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):
1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451