Qualifying, Australien: Martin dominiert, KTM-Drama
Regen. So auch das Stichwort am Samstagmorgen auf Phillip Island. Doch in einem neuerlichen Thriller-Drehbuch hatte es vor dem ersten Qualifying begonnen abzutrocknen. So ging es in dem ersten der beiden Shootouts über 15 Minuten neben Mut und Fahrkönnen, vor allem auch um eine perfekte Teamstrategie.
Und hier hatte sich auf der abtrocknenden Piste die Routine der Ducati-Werksmannschaft durchgesetzt. Mit einem perfekten Timing hatte sich Enea Bastianini einen der beiden Q2-Plätze gesichert. Ebenfalls brillant die noch junge Trackhouse-Aprilia-Mannschaft mit Raul Fernandez, dem in den buchstäblich letzten Sekunden die Bestzeit gelungen war.
Ganz bitter lief die Q1-Sitzung für Pedro Acosta und Jack Miller. Die beiden RC16-Piloten schienen wie die sicheren Sieger des frühen Qualifyings – doch in den letzten zwei Minuten hatten die Piloten ihr Reifen-Pulver verschossen. Acosta und Miller wurde in der letzten Runde genauso durchgereicht wie Luca Marini und Johann Zarco.
Nur wenige Minuten später begann die Jagd auf die besten Startplätze für den Australien-GP. Mit seiner berühmten frühen Aggressivität lieferte Pramac-Pilot Jorge Martin die erste Bestzeit. Doch nur der «Martinator» wurde von Maverick Vinales verdrängt. Zur Überraschung war dem Aprilia-Pilot eine frühe 1:27er-Runde gelungen. Marc Marquez hatte sich als früher Dritter erneut hellwach gezeigt. Auf 4 – Raul Fernandez, der ohne Frage von seinen Runden aus dem ersten Quali profitieren konnte.
Sechs Minuten vor Schluss wurde das große Finale eingeleitet. Auf jetzt komplett trockener Piste, aber sehr lebhaftem Wind, gingen elf Piloten auf Bestzeiten-Jagd. Fabio Di Giannantonio war beim Versuch eine frühe Bestmarke zu setzen, zu Boden gegangen. Der VR46-Racing-Athlet konnte das das Q2 nicht fortsetzen.
Im ersten Versuch sich wieder an die Spitze zu setzen, entging Jorge Martin nur knapp einem Crash über das Vorderrad, doch der Spanier legte nach. Mit einer 1:27,296 min schaffte die #89 drei Minuten vor Schluss die erhoffte Traumrunde. Damit ging die nächste Pole-Position an den WM-Spitzenreiter.
Auch Maverick Vinales durfte sich mit der Aprilia-Werksmannschaft als Zweiter über den nächsten Start aus Reihe 1 freuen. Dass auch die Vorjahres-Ducati eine Größe ist, zeigte erneut Marc Marquez. Dabei verlor der schnellste Pilot des Freitags bereits 0,9 Sekunden auf Martin.
Startreihe 2 formierte sich mit ebenfalls mit zwei Ducati und einer Aprilia. Marco Bezzecchi schaffte es, sich im letzen Versuch bis auf Rang 4 zu fahren. Neben «Bezz» – Weltmeister Pecco Bagnaia und der überraschend schnelle Raul Fernandez.
Pramac-Pilot Franco Morbidelli war schnell genug für Platz 7. Alex Marquez, gestern nur 0,1 Sekunden langsamer als Bruder Marc, blieb im Q2 nur die achte Zeit. Die zweite Gresini-Ducati fährt in Sprint und GP neben der besten Yamaha unter Alex Rins los.
Enttäuschend begann der Sprint-Samstag für KTM. Brad Binder, der es als einziger RC16-Racer unter die Top-12 geschafft hatte, fand genauso wenig zu einer schnellen Runde wie Enea Bastianini. Die beiden Werksfahren müssen jeweils aus Reihe 4 angreifen.
Dass sich die 4,45 km lange Rennstrecke nach wie vor in einem nicht perfekten Zustand befand, belegten die heute großen Zeitabstände. Hinter dem mutigen Jorge Martin, verlor Pecco Bagnaia als Fünfter fast 1,2 Sekunden – die zweite Werks-Ducati auf Platz büßte stolze 2,7 Sekunden ein.
Ergebnisse MotoGP Qualifying 2 Phillip Island, (19. Oktober)
1. Jorge Martín (E) Ducati, 1:27,296 min
2. Maverick Vinales (E) Aprilia +0,695 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,906
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati +1,079
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati +1,182
6. Raúl Fernández (E) Aprilia +1,202
7. Franco Morbidelli (I), Ducati +1,326
8. Alex Márquez (E), Ducati +1,713
9. Alex Rins (E) Yamaha +1,763
10. Enea Bastianini (I) Ducati +2,700
11. Brad Binder (ZA) KTM +2,994
12. Fabio Di Giannantonio (I) +3,040
Ergebnisse MotoGP Qualifying 1 Phillip Island, (19. Oktober)
1. Raúl Fernández (E) Aprilia +1:29,397 min
2. Enea Bastianini (I) Ducati +0,148 sec
3. Luca Marini (I), Honda +0,330
4. Johann Zarco (F) Honda +0,389
5. Pedro Acosta (E) KTM, +0,420
6. Jack Miller (AUS) KTM +0,512
7. Augusto Fernandez (E) KTM, +0,752
8. Joan Mir (E), Honda +1,051
9. Fabio Quartararo (F) Yamaha +1,238
10. Aleix Espargaró (E) Aprilia +2,411
11. Takaaki Nakagami (J) Honda +2,438
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia +2,816