Loris Baz: «Runde um Runde schneller»
Nach dem Ärger beim Superbike-Finale in Katar, wo Loris Baz die Kawasaki-Teamorder missachtete und ein Streit mit Teamkollege Tom Sykes entbrannte, nahm er in Valencia seine neue Aufgabe in Angriff. 2015 gibt Loris Baz sein GP-Debüt in der MotoGP-Klasse. Er ist der neue Teamkollege von Stefan Bradl bei Forward Racing.
Am ersten Testtag in Valencia schaffte er eine Zeit von 1:33,384 min, die ihn mit 2,859 sec Rückstand auf den 20. Platz beförderte. «Ich habe nichts erwartet, ich wollte einfach nur fahren. Mein erster Eindruck ist, dass das Bike viel steifer ist. Wir mussten zunächst das Bike auf meine Bedürfnisse einstellen. Daran arbeiten wir noch immer. Wir wissen alle, dass ich viel größer bin als ein normaler Fahrer, aber wir haben einen guten Job gemacht. Ich fühle mich auf dem Bike viel wohler als am Morgen. Ich bin sehr zufrieden, denn ich habe meine Zeit bei jedem Run verbessert. Es ging fast Runde um Runde schneller.»
«Der Unterschied zu einem Superbike ist riesig. Der benötigte Fahrstil ist komplett anders. In der Superbike wird man zur Kurvenmitte viel langsamer, stellt die Maschine schnell auf und gibt Gas. Bei einer MotoGP-Maschine fährt man viel Kurvenspeed. Die Umstellung gelang mir schon ziemlich gut», ist Baz überzeugt.
«Ich fuhr schon in der Superbike verhältnismäßig viel Kurvenspeed. Doch ich habe mir die Daten angesehen. Im Vergleich zu Aleix und Stefan bin ich der Langsamste in der Kurvenmitte. Man kann den Vorderreifen mehr belasten und muss den Körper mehr einsetzten, um die Maschine zu bewegen. Doch ich bin auf einem guten Weg.»
Baz: «War schon immer groß und schnell»
Wie groß ist der Unterschied zwischen Pirelli und Bridgestone? «Riesig. Doch ich konnte mich schnell herantasten. Natürlich bin ich noch weit vom Limit entfernt, aber ich ahne das Potenzial. Ich bin nicht zu weit vom schnellsten Open-Fahrer entfernt», stellte Baz fest, der 1,6 sec auf Open-Ducati-Pilot Héctor Barberá verlor.
Im Vorfeld wurde viel über Baz’ Körpergröße von 1,93 Meter diskutiert. «Heute war es natürlich ein kleines Problem, denn wir haben die Maschine noch nicht ganz auf mich abgestimmt. Doch am Dienstag wird es bereits besser sein. Es müssen Dinge geändert werden, die wir nicht während des Tests in Angriff nehmen konnten. Ich war schon immer groß, aber auch schon immer schnell. Zudem bin ich davon überzeugt, dass ich durch die Größe auch Vorteile haben kann. Bisher war das noch nicht der Fall.»
Über Teamkollege Stefan Bradl sagte er. «In Zukunft wird es sicher ein Vorteil sein, einen starken und erfahrenen Teamkollegen zu haben. Seine Daten können mir helfen, aber es ist sicher auch eine gute Sache, ihm auf der Strecke zu folgen. Auch für das Team ist seine Erfahrung wichtig.»