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MotoGP-KTM: Kommt Pol Espargaró neben Bradley Smith?

Von Günther Wiesinger
Das KTM-Werksteam sucht für die MotoGP-WM 2017 noch einen Teamkollegen für Bradley Smith. Ein aussichtsreicher Kandidat ist dessen aktueller Teamkollege Pol Espargaró.

Die Fans der österreichischen Marke KTM sind gespannt, wer 2017 im neuen Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam auf der zweiten RC16 neben Bradley Smith sitzen wird.

Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM, schwankt zwischen einem zweiten routinierten MotoGP-Piloten und einem hungrigen, draufgängerischen, jungen Moto2-Fahrer.

Momentan hat KTM die Möglichkeit, den aktuellen WM-Siebten Pol Espargaró von Tech3-Yamaha wegzulocken. denn der Moto2-Weltmeister von 2013 und MotoGP-WM-Sechste von 2014 will nach drei Jahren in einem Kundenteam endlich in ein echtes Werksteam wechseln wie Bruder Aleix bei Suzuki – und ordentlich Geld verdienen.

«Pol war gestern bei mir und hat mir versichert, dass er sich bisher nicht entschieden hat», erkärte Hervé Poncharal heute im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Und ich glaube ihm das. Pol wird sich gewiss bald entscheiden. KTM ist eine Möglichkeit, das kann ich verraten.»

Pol Espargaró steckt in der Zwickmühle. Bei Tech3-Yamaha kann er 2017 regelmässig um Top-6-Plätze fighten, bei KTM wird ihn viel Entwicklungsarbeit erwarten; es wird Geduld nötig sein.

Eine weitere Alternative für KTM wäre der 20-jährige Moto2-Titelanwärter Alex Rins, der für KTM schon 2013 um den Moto3-WM-Titel gekämpft hat und in Mattighofen hoch geschätzt wird.

Nach der Verpflichtung von Andrea Iannone als Viñales-Ersatz bei Suzuki hat am Mugello-Weekend auch Aleix Espargaró bei KTM angeklopft.

Tom Lüthi wird ab 22. Juni in Mugello erstmals die KTM RC16 testen, auf der Kandidatenliste steht der Schweizer allerdings nicht an vorderster Front. Wenn Suzuki die Option auf Johann Zarco nicht einlöst, weil das Werksteam mit Iannone und Aleix Espargaró oder Rins besetzt wird und kein Kundenteam gefunden wird, könnte auch der Franzose bei KTM eine Überlegung wert sein.

Beim Jerez-GP standen noch Stars wie Dovizioso und Iannone zur Debatte, doch etliche Wunschfahrer haben sich jetzt anderweitig entschieden. Dani Pedrosa wurde nie ernsthaft in Erwägung gezogen, auch an Stefan Bradl besteht kein Interesse.

Die laut Firmenchef Stefan Pierer bereits 270 PS starke MotoGP-KTM wird beim Spielberg-GP am 14. August erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Renndebüt ist für den Valencia-GP im November vorgesehen, der Fahrer für diesen WM-Lauf ist noch nicht bestimmt. Testfahrer Mika Kallio macht sich Hoffnungen.

Jan Witteveen, ehemaliger Aprilia-Renndirektor und jetzt Technical Director bei Althea BMW in der Superbike-WM, brachte noch einen anderen Fahrerkandidaten ins Spiel. «Wenn ich bei KTM wäre und keinen Topfahrer aus der MotoGP fände, würde ich bei einem neuen Projekt keinen Moto2-Fahrer nehmen. Ich würde mir die Verpflichtung von Michele Pirro überlegen. Er ist ein ausgezeichneter Entwicklungsfahrer, hat die Ducati seit 2012 oder 2013 nach vorne gebracht und ist jederzeit für Top-Ten-Plätze gut», meint der Niederländer. «Du kannst im GP-Spirt nur Erfolg haben, wenn du die besten Tstfahrer hast. Das war bei uns mit Marcellino Lucchi in der 250er-Klasse auch so. Er hat als Testfahrer sogar einen Grand Prix gewonnen. Ducati ist das einzige Werk, das mit Stoner und Pirro in dieser Hinsicht perfekt aufgestellt ist.»

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