Stefan Bradl (12.): Reifen knapp, Getriebe defekt
Stefan Bradl im Qualifying 2: kein neuer Vorderreifen
Erstmals in den letzten zwei Jahren schaffte ein Aprilia-Werksfahrer aus eigener Kraft den Sprung ins Qualifying 2, denn Alvaró Bautista war bei seinem Misano-Auftritt im Q2 etwas von Glück begünstigt: Er rutschte erst ins Q2 rein, als Pirro am Samstag von seiner Wildcard-Ducati auf die Maschine von Iannone umstieg und seinen Top-10-Platz freiwillig aufgab.
Mit 1:48,622 min steigerte sich Bradl gegenüber dem FP2 und FP3 deutlich, da hatte er eine Zeit von 1:49,298 min erzielt.
Im Qualifying-2-Run schaffte Bradl im ersten Anlauf eine Zeit von 1:49,083 min, das brachte ihn vorläufig auf Platz 10 vor Petrucci und Pol Espargaró, die 1,1 und 3,4 sec hinter ihm lagen, als noch drei Minuten zu fahren waren.
Im Finish blieb Stefan Bradl jedoch nur der zwölfte Startplatz, denn Petrucci verbesserte sich am Schluss noch auf den neunten Startplatz, Pol Espargaró rückte auf Platz 11 vor.
«Gut, gut, bravo», bemerkte Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano anerkennend, ehe er sich anhörte, was der Bayer über das Qualifying zu erzählen hatte.
Grosse Hoffnungen hatten sich Bradl und Aprilia für das Q2 nicht mehr machen können, denn diese etwas unerwartete Situation hatte das Team bei der Reifenwahl in Bedrängnis gebracht: Bradl hatte für das Q2 keinen neuen Vorderreifen mehr zur Verfügung – und nur einen neuen Hinterreifen. Deshalb konnte er im zweiten Run nicht mehr attackieren.
Die Reifensituation erklärt auch, warum Stefan Bradl in Q1 mit 1:48,622 min um 0,461 schneller war als im Q2, als die frischen Reifen fehlten.
«Dazu kam, dass ich wieder ein Getriebeproblem hatte wie im FP4 in Misano. Dort ist der dritte Gang dauernd rausgesprungen, jetzt ist dasselbe im vierten Gang passiert. Es ist immer schlimmer geworden. Und es war schlimmer als im FP4 in Misano... Trotzdem habe ich am Schluss noch einen Start geübt. Ich habe vom ersten in den zweiten Gang geschaltet, dann in den dritten – und plötzlich war ich im sechsten», schilderte Bradl. «Da dachte ich: Shit, die Mechaniker werden heute einen ziemlichen Getriebesalat vorfinden, wenn sie das Getriebe öffnen.»