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Valentino Rossi: Eskaliert nun der Zwist mit Lorenzo?

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi bezeichnet die Diskussion um das Überholmanöver gegen Lorenzo in Misano als lächerlich. Man spürt: Lorenzo widert ihn an.

Das Überholmanöver von Valentino Rossi gegen Jorge Lorenzo in der ersten Runde des Misano-GP war auch heute in Aragón noch ein Gesprächsthema.

Rossi findet das inzwischen lächerlich.

Es existieren ja Videos und Bilder, die deutlich zeigen, dass Rossi längst klar vor Lorenzo lag, als der Mallorquiner in der ersten Rennrunde in Misano plötzlich sein Motorrad entrüstet aufrichtete.

Rossi: «Wenn wir nach zwei Wochen immer noch über diese Überholmanöver sprechen, dann ist das ein Witz. Es ist Zeitverschwendung, ehrlich gesagt. Für mich ist die Frage wichtig: Wo ist das andere Motorrad? Wenn du überholst, dann ist es wichtig, wo du in der entsprechenden Kurve überholst. Wenn du spät angreifst, verzögert sich alles. Dann wird die Angriff aggressiv. und wenn du den Gegner berührst, ist es mehr als aggressiv. Aber ich habe Lorenzo mit meinem ganzen Motorrad mindestens 20 Meter vor der Kurve überholt. Und wenn du dir die Bilder anschaust, dann wird klar, dann er mich erblickt hat. Aber er wollte mir den Weg abschneiden... Er sah mich, hat aber erwartet, dass ich die Linie nicht halten kann, und er wollte mir deshalb in die Quere kommen. Aber ich blieb auf meiner Linie. Er hatte also keinen Grund, sein Motorrad plötzlich so blitzartig aufzurichten, als hätte er mich vorher nie gesehen. Wenn das ein fragwürdiges Überholmanöver gewesen sein soll, dann ist es am besten, wenn wir auf das Überholen künftig ganz verzichten. Aber Lorenzo lässt sich von seiner Kritik nicht abbringen. In der Pressekonferenz habe ich damals meinen Standpunkt erklärt. Aber die Diskussionen gehen weiter. Das ist sinnlos.»

Letzte Woche wurde den MotoGP-Fahrern mitgeteilt, dass es künftig Sanktionen geben werde, wenn die Piloten üble Handzeichen machen – wie Rossi den gestreckten Mittelfinger gegen Aleix Espargaró in Misano. Die Race Direction wird künftig für solche Verfehlungen Geldstrafen einkassieren.

«Ich denke, in Misano hat Espargaró einen großen Fehler gemacht, denn er blieb auf der Ideallinie, als ich von hinten gekommen bin», sagt Rossi, «Er hat dann per Handzeichen gedeutet: Leck mich am Arsch. Oder: Fuck you. Aber ich fühle mich zu 100 Prozent im Recht. Mein Fehler war aber der gestreckte Mittelfinger, das gebe ich zu. Das war übertrieben. Trotzdem: Jeder Fahrer muss auf der Piste auf die Kollegen Rücksicht nehmen. Was Aleix gemacht hat, war viel schlimmer als mein gezeigter Finger...»

Offenbar stehen die Fahrer immer mehr unter Strom, es kommt häufig zu Auseinandersetzungen, auch verbaler Natur. Stimmt dieser Eindruck? Und ist das Zerwürfnis zwischen und Lorenzo und Rossi jetzt schlimmer als 2009 und 2010 bei Yamaha, ehe Rossi zu Ducati ging?

«Für mich persönlich hat sich die Situation nach den letzten drei Rennen im Vorjahr verändert», sagt Rossi. «Das ist ein Problem, das untereinander nie ausdiskutiert und besprochen wurde. Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Aber das Verhältnis ist besser als 2009 und 2010, denn wir sind beide älter und reifer geworden. Außerdem sind wir professionelle Rennfahrer, noch dazu fahren wir im selben Team. Und wir fahren beide extrem gerne in diesem Team. Wir wissen auch, dass wir zusammenarbeiten und zusammenhalten sollten. Aber das persönliche Verhältnis zwischen uns sollte keine Rolle spielen, wenn wir uns in der Box oder auf der Rennstrecke aufhalten. Wir sollten uns zu jederzeit auf professionelle Art und Weise gebärden und für Yamaha die bestmöglichen Resultate erzielen. Aber es ist halt schwierig, gut miteinander auszukommen, wenn man sich gegenseitig nicht ausstehen kann. Und so ist es halt...»

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