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Glenn Coldenhoff (KTM) im Interview: «Dieses Jahr läuft es»

Von Adam Wheeler
Glenn Coldenhoff (#259) und Antonio Cairoli (#222)

Glenn Coldenhoff (#259) und Antonio Cairoli (#222)

In Indonesien stand KTM-Werksfahrer Glenn Coldenhoff bereits auf dem Podium. Der Knoten scheint für den Holländer geplatzt zu sein. Er fühlt sich auf der KTM 450 SX-F sichtlich wohl.

Nach 2 von 19 WM-Läufen standen mit Antonio Cairoli in Katar und Glenn Coldenhoff in Pangkal Pinang (Indonesien) jeweils zwei Fahrer des Teams von Claudio De Carli auf dem WM-Podium.

Für den 26-jährigen Holländer ist dieses Saison die Zweite im KTM-Werksteam. Sein Markenzeichen in seinem dritten MXGP-Jahr ist sein besonders effektiver Fahrstil.

2016 haderte ‘The Hoff’ über die Saison mit seiner Inkonsistenz. In diesem Jahr wirkt der Holländer ausgeglichener als jemals zuvor.

SPEEDWEEK.com sprach exklusiv mit Glenn Coldenhoff.

2016 war dein erstes Jahr mit der KTM 450 SX-F. Es hat 16 WM-Läufe gebraucht, bis du auf dem Podium gestanden bist. Wie hat für dich die diesjährige WM begonnen?
Ich hatte zu Beginn schon ein paar Probleme. Das Bike hatte vom ersten Moment an unglaublich viel Power. Das mochte ich im Training sehr, aber dann im Rennen hat es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die anfängliche Motorcharakteristik passte nicht zu meinen doch eher geschmeidigen Fahrstil. Vom mittleren bis in den oberen Drehzahlbereich hatte der Motor eine unglaubliche Leistungsentfaltung. Wir mussten daher die Kennlinie auf meinen Fahrstil anpassen, was sich sehr positiv ausgewirkt hat. Schon während des Winters haben wir große Fortschritte gemacht und jetzt habe ich sehr viel Vertrauen in das Bike aufgebaut. Ich denke, es wird ein gutes Jahr werden.

Welches Puzzlestück hat für das perfekt abgestimmte Bike gefehlt?
Letztes Jahr hatte sich Tony während der Vorsaison verletzt und ich kam als Neuling ins Team. Unser Informationsstand war viel niedriger als in diesem Jahr. Zusätzlich haben wir jetzt noch Jeffrey Herlings auf der 450er im Team, der neben den Testfahrern ebenfalls Informationen beisteuert, die positiv für uns sind. Auch WP hat über den Winter im Fahrwerksbereich große Fortschritte gemacht und wir haben jetzt auch Fahrwerkstechniker dabei.

Viele Leute meinen, das KTM-Team sei das beste Werksteam. Ist das auch deine Meinung?
Die Leute im Team tun alles für uns und arbeiten wirklich hart und letztendlich zeigt der Erfolg seit vielen Jahren, dass sie das beste Team sind.

Im letzten Jahr warst du eher ein Spätstarter in Bezug auf die Saison. Ist das ein Punkt, an dem du gearbeitet hast?
Letztes Jahr war alles neu für mich. Aber ich hatte eine gute Winter-Saison und jetzt eine Menge an Selbstvertrauen. Das Bike, das Team, die Leute um mich herum, es passt alles. Es gibt keinen Grund mehr, nicht gleich von Anfang an vorn mit dabei sein zu können.

Was gibt dir das nötige Selbstvertrauen? Die Ergebnisse?
Man möchte natürlich immer Top-Ergebnisse erzielen. Aber wenn ich ein schlechtes Gefühl habe und trotzdem Sechster werde, bedeutet mir das nichts. Mir ist ein gutes Gefühl wichtig, dann kann ich auch sehr schnell sein.

Wir haben in diesem Jahr ein Fahrerfeld, das bis in die Top-20 Sieg- oder zumindest Podiumserfahrung hat. Es muss offenbar alles passen, um vorn dabei zu sein?
Ja, das stimmt. Ich denke 2017 haben wir seit Jahren das stärkste Feld. Die Rundenzeiten zwischen Rang 3 und 15 rücken immer enger zusammen und es kommt auf kleine Dinge an, die große Wirkung haben können und den Unterschied ausmachen.

Was gefällt dir abgesehen von der KTM 450 SX-F noch in dem Team?
Das italienische Essen ist immer gut. Ich mag es, wie die Jungs an die Arbeit gehen. Sie sind entspannt und nicht gestresst. Die Dinge werden so angenommen, wie sie kommen. Früher war alles immer super geplant und durchorganisiert. Das war vielleicht sogar etwas zu viel. Man sollte die Freude am Job niemals verlieren und immer auch gelassen an seine Aufgaben gehen.


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