Team Guandalini in SBK 2017: Weshalb Yamaha hilft
2001 gründete Mirco Guandalini sein Team und war seither in der Italienischen Meisterschaft, dem Superstock-1000-Cup sowie der Superbike-WM am Start. Auf der Weltbühne konnte sich Guandalini nie als Topteam etablieren, mit Matteo Baiocco, Jakub Smrz oder dem heutigen Sportdirektor der Superbike-WM, Gregorio Lavilla, hatten sie zumindest einige namhafte Piloten unter Vertrag.
2017 schickt Guandalini als neues Team in der Weltmeisterschaft den 24-jährigen Riccardo Russo ins Rennen. Der Italiener bestritt dieses Jahr für das Yamaha-Werksteam den Superstock-1000-Cup und wurde mit einem dritten Platz Gesamt-Neunter. Allerdings verpasste er verletzungsbedingt die Hälfte der acht Rennen. «Ich hätte die Chance auf ein weiteres Jahr mit Yamaha in der Superstock-1000-EM gehabt. Ich möchte mich bei Andrea Dosoli bedanken, dass er glaubt, dass mir der Schritt in die Top-Klasse gelingt. Ich hoffe, dass wir Yamaha zeigen können, dass wir die Unterstützung verdienen. Ich kenne die Yamaha, darum fühle ich mich gut.»
Dosoli ist verantwortlich für Yamahas Werksauftritt in der Superbike-WM. Die Ergebnisse im ersten Jahr der neuen R1 fielen bedeutend schlechter aus als erwartet. Erst am letzten Rennwochenende in Doha/Katar gelang Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli der erste Podestplatz, keine Yamaha schafft es in die Top-10 der WM-Gesamtwertung. Mit einem guten Kundenteam sollen mehr Daten gesammelt und so die Entwicklung der R1 vorangetrieben werden.
Den Vertrag mit Sylvain Guintoli hat Yamaha nicht verlängert, obwohl der 34-Jährige deutlich besser war als sein Teamkollege Alex Lowes. Yamaha setzt stattdessen auf jüngere Piloten und hat sich im Werksteam neben Lowes (26) für Michael van der Mark (24) entschieden, der von Honda kommt.
Teammanager Guandalini: «Russo ist ein Fahrer, mit dem wir schon letzte Saison gearbeitet haben, ich habe sehr großen Respekt für seine verschiedenen Qualitäten, er ist ein schneller Racer. Es wird nicht einfach, wenn man die Leistungsdichte in der Superbike-WM sieht. Unser Ziel ist, das beste Privatteam zu sein.»