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Leandro Mercado (Aprilia) über Moral, Opfer, Heimweh

Von Kay Hettich
Leandro Mercado weiß, wem er seine Rennfahrerkarriere zu verdanken hat

Leandro Mercado weiß, wem er seine Rennfahrerkarriere zu verdanken hat

In den vergangenen Jahren wechselte Leandro Mercado mehrfach zwischen Superstock-1000-Cup und Superbike-WM hin und her. Im dritten Anlauf will sich der Argentinier mit Aprilia endlich durchsetzen.

2012 versuchte sich Leandro Mercado schon einmal an der Superbike-WM, doch mit der Pedercini Kawasaki war damals kein Staat zu machen. Mit nur neun Punkten beendete er seine Rookie-Saison und kehrte in den Superstock-1000-Cup zurück. Mit Barni Racing (Ducati) gewann der Argentinier 2014 die Serie und stieg erneut in die Weltmeisterschaft auf (Rang 8), um 2016 wieder im Cup zu landen (Vize mit Aruba Ducati).

Nun wechselt der 24-Jährige noch einmal die Marke und versucht sich ein drittes Mal an der Superbike-WM. Bei Iodaracing wird er 2017 eine Aprilia RSV4 pilotieren.

Dass er überhaupt Rennen fahren kann, ist für Mercado fast ein Wunder. Denn während mancher Rennfahrer einen potenten Sponsor oder eine finanzstarke Familie im Rücken hat, hatte der aus Cordoba stammende Argentinier viele Hürden beiseite zu räumen. «In Argentinien mit dem Rennsport zu beginnen ist wahrscheinlich nicht schwerer als in den meisten anderen Ländern. Die schwierigste Phase kommt jedoch, wenn man das Land verlassen will, um international zu fahren», sagte Mercado bei GPOne.com.

«Denn der Kurs vom Euro ist 18 mal höher als unsere Währung. Das Land in Richtung Europa zu verlassen, ist ein fast aussichtslosen Unterfangen», erzählte der Aprilia-Pilot weiter. «Niemand kann sich vorstellen, welche Opfer meine Familie für mich erbracht hat. Zu Weihnachten werde ich nach Hause reisen und wie immer werden meine Familie und alle Freunde am Flughafen auf mich warten. Und wenn ich wieder abreise, dann begleiten sie mich so lange es geht.»

Der Kontakt mit der Familie ist für Mercado wichtig, auch für den sportlichen Erfolg. «Die Moral leidet, wenn man zu lange von zu Hause weg ist», betonte er. «Natürlich werde ich auch trainieren, doch am Wichtigsten ist für mich, viel Zeit mit meinen Eltern und anderen Verwanden zu verbringen. Ich vermisse sie alle sehr.»

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