Toth Yamaha: Für Josh Brookes reichte das Geld nicht
Die Ansage der Dorna war eindeutig: Nach blamablen Leistungen in den letzten Jahren bekam die Truppe um Imre Toth die Auflage, in besseres Material und schnellere Fahrer zu investieren.
Nach dem Rückzug von VFT Ducati erhielt das ungarische Team Mitte Dezember eine E-Mail von der Dorna mit der konkreten Anfrage, ob die Vorbereitungen hinsichtlich Infrastruktur, Team-Truck usw. auf aktuellem Stand seien. Eminent wichtig für die Dorna war auch, ob die vom Yamaha Austria Racing Team aufgebauten Motorräder Updates erhalten würden.
Trotz anderweitiger Aussagen der Kundenteams Toth und Guandalini war immer klar, dass es von Yamaha nur beschränkt Unterstützung geben würde. «Yamaha unterstützt 2017 kein Kundenteam in der Superbike-WM, wir konzentrieren uns auf das Werksteam», hielt Rennchef Andrea Dosoli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Die Kundenteams bekommen lediglich die Teile mit Kostendeckel und unsere Elektronik. Für die Elektronik braucht es aber auch das richtige Personal – Yamaha stellte keines.»
Dass Toth 2017 nicht in der Superbike-WM dabei ist, scheiterte letztlich am Fehlen eines schnellen Piloten. Joshua Brookes, Britischer Superbike-Champion 2015 auf Yamaha, wäre akzeptiert worden. Mit einem geforderten Fixum von 45.000 Euro war der Australier dem Team aber zu teuer.
Erstaunlicherweise lehnte die Dorna Anthony West als Toth-Piloten ab, der Fünfte von Sepang wäre aber ebenfalls zu teuer gewesen.
Über SPEEDWEEK.com stellte Saeed Al Sulaiti kurz vor Deadline am Mittwochabend Kontakt zum Team Toth her. Der Katari wäre gratis gefahren, entspricht aber nicht der Dorna-Vorstellung eines schnellen Fahrers und wurde abgelehnt.
2017 wird sich Toth Yamaha auf die neue Einsteiger-WM Supersport 300 konzentrieren, für welche der Brite Alex Murley und der Amerikaner Ashton Yates, Sohn des ehemaligen Buell-Werksfahrers Aaron, verpflichtet wurden.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass Toth Yamaha mit Wildcard an einem oder mehreren Superbike-Rennen teilnimmt.