Kaum Unterstützung: Was Yamaha für Kundenteams tut
Eigentlich war der Anmeldeschluss für die Superbike-Weltmeisterschaft 2017 bereits am 9. Dezember, doch dann geschahen einige für Promoter Dorna unvorhersehbare Dinge.
VFT Ducati zog sich überraschend zurück, weil Fahrer und Teammacher Fabio Menghi seine Karriere beendete. Pedercini Kawasaki, IodaRacing Aprilia und Barni Ducati werden nur je einen Fahrer an den Start bringen. Damit besteht das Startfeld nur noch aus 21 Fahrern.
Dem ungarischen Team Toth wurde bereits letzten Herbst klargemacht, dass es nur unter bestimmten Voraussetzungen einen Startplatz erhalten würde. Wenn die 24 budgetierten Plätze nicht mit besseren Teams besetzt werden können und wenn Toth kräftig in Material und einen schnelleren Fahrer investiert.
Nach dem Rückzug von VFT Ducati erhielt das Toth-Team vergangene Woche eine E-Mail von der Dorna mit der konkreten Anfrage, ob die Vorbereitungen hinsichtlich Infrastruktur, Team-Truck usw. auf aktuellem Stand seien. Eminent wichtig für die Dorna ist auch, ob die von Yamaha Austria Racing aufgebauten Motorräder Updates erhalten würden.
Vergangenen Herbst tönten die Teams Toth und Guandalini, dass sie von Yamaha für 2017 Werksunterstützung erhalten.
Wie SPEEDWEEK.com im Gespräch mit Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli erfuhr, kann davon keine Rede sein. «Yamaha unterstützt 2017 kein Kundenteam in der Superbike-WM, wir konzentrieren uns auf das Werksteam», hielt der Italiener fest. «Die Kundenteams bekommen lediglich die Teile mit Kostendeckel und unsere Elektronik. Für die Elektronik braucht es aber auch das richtige Personal – Yamaha stellte keines.»
«Guandalini haben wir Werksunterstützung angeboten», so Dosoli. «Dabei ging es aber um die Superstock-1000-EM, nicht um Superbike.»
Damit ist schon vor Saisonbeginn klar: Guandalini und Toth werden einen schweren Stand haben.