Alex Lowes (4./Yamaha): «Wir hatten auch Glück»
Alex Lowes blieb auch in Thailand in beiden Rennen auf seiner Yamaha R1 sitzen
Drei vierte Plätze, dazu ein sechster Rang – Alex Lowes hat es sich mit mittlerweile 49 WM-Punkten auf dem vierten WM-Rang der Superbike-WM 2017 gemütlich gemacht. Die Zeiten, als der Yamaha-Pilot sein Motorrad mit konstanter Regelmäßigkeit neben die Piste warf, scheinen vorbei zu sein.
Beim Meeting auf dem Chang International Circuit in Buriram/Thailand mischte Lowes in den Top-5 mit. Obwohl er im ersten Rennen von seinem Pata Yamaha-Teamkollegen Michael van der Mark besiegt wurde, blieb er konzentriert und machte keine Fehler.
SPEEDWEEK.com traf am Abend in Thailand einen entspannten Yamaha-Piloten zum Gespräch.
Alex, in Thailand die Plätze 6 und 4 – bist du soweit zufrieden?
Ja, grundsätzlich schon. Wobei es hier zu Anfang nicht so gut lief. Im ersten Rennen konnte ich Melandri nicht mehr folgen, weil mir das Vertrauen zum Vorderrad fehlte. Mein Team hat dann ein paar Änderungen vorgenommen, womit ich mich besser fühlte und auch wieder in die Zweikämpfe gehen konnte – sicher noch nicht gut genug, aber ich bin zufrieden damit. Das Wochenende war nicht so einfach für uns. Und am Ende hatten wir sogar noch etwas Glück, dass Davies stürzte.
Das Überholmanöver an Laverty vorbei sah am Monitor spektakulär aus, Eugene wirkte ziemlich überrascht – oder war das aus der Fahrerperspektive anders?
Findest du? Aber mal ehrlich, als er mich im zweiten Rennen überholt hatte, habe ich gleich eine volle Sekunde verloren. In Australien war es genau dasselbe! Da überholte er mich auch einmal und danach hielt er mich in den nachfolgenden Sektoren total auf. Wenn ich eine Chance sehe, an der Spitze mitzufahren, dann muss ich überholen. So einfach ist das. Wir haben uns im Fahrerlager gesehen und da gab es kein Problem zwischen uns.
Der Yamaha R1 scheint etwas Leistung zu fehlen. Ist das euer Hauptproblem?
Generell, wenn wir uns mit den besten Bikes vergleichen, dann wollen wir mit ihnen konkurrieren, aber noch sind wir nicht auf ihrem Niveau. Uns fehlt hauptsächlich der Kick in der Beschleunigungsphase, darauf müssen wir uns konzentrieren. Und wir versuchen noch etwas Zeit in den Bremszonen herauszuholen, wo wir auch Schwierigkeiten haben. Das Einlenkverhalten der Yamaha ist dagegen vorbildlich.
Was steht auf deinem Wunschzettel für den Europa-Auftakt?
Einfach nur, dass wir so weitermachen wie bisher und ich mich persönlich weiter verbessern kann. Wir arbeiten in die richtige Richtung, hoffentlich werden die Ergebnisse konstanter.
Wie verarbeitest du ein solches Rennwochenende? Schaust du dir vielleicht die Rennen nochmal als Aufzeichnung an?
Normalerweise nicht. Vielleicht wenn ich gewonnen habe, dann könnte ich mir das schon vorstellen.