BMW ein wilder Hengst: Loris Baz klagt über Wheelies
«Wieder in Imola zu fahren, ist speziell», fasste Loris Baz seinen Tag zusammen. «Um hier schnell zu sein, brauchst du Vertrauen. Ich fuhr drei Jahre nicht hier und musste mich erst wieder eingewöhnen. Es gibt Kurven, die man blind anfährt, die Strecke ist wellig, man hat viele Wheelies. So einen Streckencharakter gibt es nirgends sonst.»
1,601 sec Rückstand auf das Führungsduo Chaz Davies (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki), nur Platz 14: Ein Tiefschlag für den Franzosen, das Althea-Team und BMW. «Ich hätte nicht schneller fahren können», gab Baz gegenüber SPEEDWEEK.com zu. «Uns fehlt es an Grip und vielen Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Wir haben uns verbessert, diese Strecke ist aber wirklich Mist für uns. Das Bike macht hier ständig Wheelies. Willst du diese mit der Wheelie-Kontrolle in den Griff bekommen, wird die Motorleistung zu stark gedrosselt. Wenn du Wheelies hast, gibt es nur zwei Lösungen: Du gehst vom Gas, oder die Elektronik greift ein. So oder so, du verlierst an Zug. Auf Strecken, die nicht eben sind, hat die BMW dieses Problem immer. Wir können das Bike auf die Schnelle nicht ändern. Also müssen wir Grip am Hinterrad in Schräglage finden.»
Arbeitet die Elektronik nicht fein genug, oder woher kommen die Wheelies? «Das hängt mit der Balance des Motorrads zusammen», erläuterte der zweifache Superbike-WM-Laufsieger. «Wir müssen das Motorrad mit viel Gewicht auf dem Hinterrad abstimmen, damit wir Grip haben. Dadurch neigt es ständig zu Wheelies. Die Lösung wäre, die Balance zu ändern. Dann hätten wir weniger Wheelies, aber auch weniger Grip. Also nimmst du die Wheelies in Kauf und versuchst sie über die Elektronik zu regeln. Je feiner die Wheelie-Kontrolle arbeitet, umso weniger Zeit büßt du ein.»