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Eugene Laverty: «Die Aprilia war ihrer Zeit voraus»

Von Ivo Schützbach
In Laguna Seca und Misano sorgte Eugene Laverty für die ersten Aprilia-Podestplätze seit 2016. Der Nordire grübelt, ob ein Markenwechsel des Milwaukee-Teams für die Superbike-WM 2019 der richtige Weg wäre.

Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir wartet auf ein Angebot von Aprilia für die Saison 2019. «Ich sagte ihnen, dass sie mir einen Entwicklungsplan vorlegen und ein Budget gewähren sollen, und wir verlängern um ein Jahr», so der Engländer.

Muir will nächstes Jahr rennfertige Werksmaschinen einsetzen und sich nicht mehr um die Entwicklung kümmern müssen. Außerdem will er nicht mehr so viel bezahlen, wie die letzten beiden Jahre bei Aprilia.

Ob er diese Ziele mit Aprilia oder den potenziellen neuen Partnern Ducati oder BMW erreicht, ist zweitrangig.

Was Muir die Entscheidung schwer macht: Die Aprilia RSV4 ist seit 2015 endlich wieder konkurrenzfähig, Eugene Laverty wurde in Laguna Seca und Misano jeweils Dritter.

Wie gut die neuen Motorräder von Ducati und BMW nächstes Jahr sein werden, lässt sich nicht vorhersagen.

«Das ist sicher keine leichte Entscheidung für Shaun», ist Laverty bewusst. «Als er anfing sich um nächstes Jahr Gedanken zu machen, kamen die Resultate. Okay, es gibt Schlimmeres. Alles, was wir dieses Jahr geleistet haben, geht auf Shaun Muir Racing zurück – wir fahren seit einem Jahr mit dem identischen Motorrad. Viele Leute lassen sich durch das Alter des Motorrads in die Irre führen, aber als diese Maschine kam, war sie ihrer Zeit voraus. Wir konnten nur unsere Probleme nicht schnell genug lösen. Ein Werksteam hätte unsere Probleme letzten Winter beseitigt. Wenn wir beim nächsten Test in Portugal alles so hinbekommen, wie ich mir das vorstelle, dann kann man mit diesem Bike Rennen gewinnen.»

Laverty wurde 2013 mit Aprilia hinter Tom Sykes (Kawasaki) Vizeweltmeister, im Jahr darauf holte er mit Crescent Suzuki einen Sieg und einen dritten Platz. In seinen MotoGP-Jahren 2015 und 2016 schaffte er es mit drittklassigem Material nie aufs Podium, bei seiner Rückkehr in die Superbike-WM 2017 ebenfalls nicht.

Seit Laguna Seca im Juni geht es bergauf. «Das war eine Erlösung für mich», gab der 13-fache Laufsieger zu. «Ich bin keiner dieser verbitterten Fahrer, die mit dem Finger auf andere zeigen, wenn ihnen keine ordentlichen Ergebnisse gelingen. Diese Podestplätze waren persönliche Befriedigung, ich wollte mir selbst beweisen, zu was ich noch in der Lage bin. Das hat ein Jahr länger gedauert, als ich erwartet habe. Die Verletzung von Thailand hat nicht geholfen, wir waren zu Jahresbeginn auf einem guten Weg. Ich bin ein Siegertyp, ich will immer auf dem Podium stehen.»

Lavertys Vertrag mit Shaun Muir Racing (SMR) endet nach dieser Saison. Bei Kawasaki ist er abgeblitzt, dort wird Leon Haslam an der Seite von Jonathan Rea fahren. Pata Yamaha will mit Michael van der Mark und Alex Lowes weitermachen, bei Aruba Ducati steht er nicht oben auf der Wunschliste, bei Red Bull Honda ebenfalls nicht.

Einiges deutet darauf hin, dass sich der 32-Jährige erneut mit SMR einigen wird. «Ich will das bestmögliche Motorrad und Rennen gewinnen», unterstrich Laverty. «Du bist als Rennfahrer immer so gut wie dein letztes Rennen, meines war gut. Es ist schön, dass ich zwei Podestplätze nacheinander geschafft habe.»

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