Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Reiti-Manager Werner Daemen redet mit Honda & Yamaha

Von Ivo Schützbach
Werner Daemen (re.) mit seinem Schützling Markus Reiterberger

Werner Daemen (re.) mit seinem Schützling Markus Reiterberger

Bei BMW gibt es noch immer keine Entscheidung über die sportliche Zukunft in der Superbike-WM. «Auch Teams wie Milwaukee, Triple-M und GRT sind für Markus Reiterberger interessant», betont dessen Manager Werner Daemen.

Seit 1. Mai 2018 ist Markus Schramm Geschäftsführer von BMW Motorrad, der 55-Jährige bestimmt seither die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Mit seinem Namen verbunden ist die Hoffnung von BMW-Fans weltweit, dass die bayerische Marke auch im Spitzensport wieder eine Rolle spielt.

Seit dem werksseitigen Ausstieg aus der Superbike-WM nach der Saison 2013 ist BMW ohne Podestplatz in der seriennahen Weltmeisterschaft, obwohl sie mit der S1000RR eines der besten Motorräder haben, wie reihenweise Siege in nationalen Championaten und bei der Tourist Trophy beweisen. Oder die vier Siege und die Gesamtführung von Markus Reiterberger in der Superstock-1000-EM 2018.

BMW-Rennchef Marc Bongers hat Schramm wie alle anderen Abteilungsleiter zum Jobantritt ein Konzept präsentiert, in welche Richtung sich BMW entwickeln soll. Ob die sportlichen Ideen des Niederländers von der Geschäftsleitung akzeptiert werden, ist unklar.

Um die Teams in der Superbike-WM podestfähig zu machen hat Bongers vorgeschlagen, dass BMW zukünftig wieder die Chassis-Entwicklung übernimmt. Im Idealfall stellt BMW seinen WM-Teams fertige Werksrenner zur Verfügung, wie es Aprilia und Ducati machen. Seit 2014 das Kundensport-Programm eingeführt wurde, unterstützt BMW seine WM-Teams nur noch mit Werks-Motoren- und -Elektronik – und geht damit gegen die starke Konkurrenz unter.

Beschließt BMW ein erfolgversprechendes Konzept, können wir in der Superbike-WM 2019 bis zu drei Teams mit der neuen S1000RR sehen, die kommenden Herbst vorgestellt wird. Genesio Bevilacqua bezeichnet BMW als «erste Wahl» für sein Althea-Team. Er stellt 2018 mit Loris Baz den einzigen BMW-Fahrer im SBK-Feld. Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir denkt über einen Wechsel von Aprilia zu BMW oder Ducati nach. Und Werner Daemen möchte mit seinem Superstock-Team alpha Racing Van Zon und Fahrer Markus Reiterberger in die Weltmeisterschaft aufsteigen und das BMW-Referenzteam werden.

Alle drei Teamchefs sitzen seit Wochen auf glühenden Kohlen.

«Ich warte auf eine Entscheidung», sagte Daemen gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich sehe Marc Bongers am Freitag bei der IDM in Schleiz, ich hoffe, dass er etwas Neues weiß. Im Moment hängt alles in der Luft. Gäbe es eine Entscheidung, würden wir Bescheid bekommen, davon gehe ich aus.»

Gibt es für dich eine Deadline? «Für mich geht es um zwei Dinge», erklärte der Belgier. «Ich habe mein Rennteam und ich bin der Manager von Markus Reiterberger. Markus hat bei SPEEDWEEK ein gutes Interview gegeben, in dem er alles sehr gut beschrieben hat. BMW ist für Markus die Nummer 1, ich rede aber auch mit anderen Herstellern, das ist kein Geheimnis. Wir wissen ja nicht, ob BMW sich in der WM engagieren wird. Bei den anderen Herstellern sind bislang aber auch wenige Entscheidungen getroffen. Da wird sicher während der Acht Stunden von Suzuka einiges entschieden. Die Werksteams von Kawasaki, Yamaha und Ducati sind voll. Wir müssen darauf hoffen, dass sich ein B-Team für ihn entscheidet, wenn das mit BMW nichts wird. Es gibt ein zweites Team von Honda und Yamaha, auch Milwaukee ist interessant. Aber die wissen noch nicht, mit welchem Hersteller es weitergeht. Milwaukee, GRT, Triple-M – diese Teams sind alle interessant. Das Reglement der Dorna erlaubt, dass das alles sehr gute Teams sind. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass Jacobsen das Maximum aus der Honda holt. Fahrer wie Markus oder Savadori könnten damit manchmal in die Top-10 fahren.»

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