Trennung: Yonny Hernandez fliegt bei Pedercini raus
Der Haussegen hing schon länger schief zwischen Yonny Hernandez und dem Team Pedercini Kawasaki.
Ende August kam der Kolumbianer nach chaotischer Anreise zu spät zu den Testfahrten in Portimao. Letztlich kein Beinbruch. «Nach vier Runden war der Motor kaputt und sie mussten ihn wechseln», schilderte Hernandez damals auf SPEEDWEEK.com. «Dann fuhr ich fünf Runden und der zweite Motor war hinüber. Den Rest des Tests musste ich mit einem Superstock-Motor fahren.»
Letzte Woche Mittwoch flog Hernandez von Barcelona nach Paris und fuhr von dort mit dem Auto nach Magny-Cours.
Die restliche Geschichte kennen wir nur aus dem Mund von Teamchef Lucio Pedercini: «Yonny hat mich Mittwochabend um 23.15 Uhr angerufen und mir mitgeteilt, dass er kein Hotelzimmer hat. Er wollte zu spät einchecken. Ich wollte das Problem lösen, versuchte ihm ein anderes Hotel zu buchen und bekam auch die Bestätigung. Ich gab Yonny die Adresse und er war um 0.15 Uhr dort und erzählte mir, dass niemand da sei. Das ist ein Vier-Sterne-Hotel, ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand dort war. Er sagt mir dann, dass er zurück nach Paris fährt.»
Am Donnerstag um 17.30 Uhr teilte Hernandez Pedercini in einem Telefonat mit, dass er nicht zum Rennen kommen würde. «Er meinte, wegen des Fehlers mit dem Hotel», erzählte Pedercini. «Aber das ist nicht mein Fehler, wenn er zu spät eincheckt, weil er den ganzen Tag in Paris Sightseeing gemacht hat.»
Pedercini rief seinen früheren Piloten Jeremy Guarnoni an, der in Spanien sofort in seinen Audi RS3 stieg und die halbe Nacht hindurch nach Magny-Cours fuhr.
Schon da hat sich abgezeichnet, dass die Ehe zwischen Pedercini und Hernandez nicht mehr lange hält.
«Ich habe den Vertrag mit Yonny aufgelöst», teilte Pedercini soeben SPEEDWEEK.com mit. «So kann ich nicht mit ihm weiterarbeiten. Die Rennen in Argentinien und Katar fährt Gabriele Ruiu. Er fuhr dieses Jahr die Superstock-1000-EM für uns und hat einen Superbike-Vertrag für 2019. Gabriele ist erst 18 Jahre alt, so kann er ohne Druck Vertrauen aufbauen. Jetzt brauche ich nur noch einen guten zweiten Fahrer für nächstes Jahr.»