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Ten Kate: Yamaha ist bereit, Rückkehr verzögert sich

Von Ivo Schützbach
Es zeichnet sich ab: Zum Europa-Auftakt der Superbike-WM Anfang April in Aragon wird Ten Kate Racing nicht dabei sein. Falls das Team das Budget zusammenbekommt, ist der Einstieg Anfang Juni realistisch.

Seit Wochen wird kolportiert, Ten Kate Racing werde in der Superbike-WM mit Yamaha weitermachen. Doch Teammanager Kervin Bos betonte die letzten Monate: «Erst wenn wir den Sponsor haben, können wir uns für einen Hersteller entscheiden; und erst dann für einen Fahrer.»

Der Ex-Rennfahrer sprach davon, dass die zweite Februar-Woche «die Woche der Entscheidung» sei. Seit damals ist es ruhig, es wurde keine Vertragsunterzeichnung mit dem potenziellen Hauptsponsor gemeldet.

Beim WM-Auftakt in Australien sickerte durch: Ten Kate Racing will nach dem Rausschmiss bei Honda im Oktober 2018 mit Yamaha weitermachen.

Suzuki hat kein Interesse an der Superbike-WM. BMW hätte Interesse, konzentriert sich beim werksseitigen Comeback dieses Jahr aber lieber auf das eigene Team Shaun Muir Racing.

Yamahas Roadracing-Chef Andrea Dosoli hat über den Winter beteuert, dass man sich 2019 auf die zwei jetzigen Teams Crescent Racing (Pata Yamaha) und Giansanti Racing (GRT Yamaha) konzentrieren werde.

Doch Eric Mahé, der Manager von Loris Baz, ist bekannt mit Eric de Seynes, dem Rennchef von Yamaha Motor Europe und Vorgesetzten von Dosoli. De Seynes hat dem Italiener erklärt, dass es möglich sein muss für Ten Kate, innerhalb der nächsten drei Monate WM-Material zu kaufen. So steht es auch im Reglement.

De Seynes macht sich für seinen französischen Landsmann Baz stark, WM-Promoter Dorna ist über diese Lösung ebenfalls glücklich, weil es aktuell keinen Franzosen im Feld gibt. Und der Event in Magny-Cours gehört jedes Jahr zu den bestbesuchten. Mit Yamaha kämen ein starkes Motorrad, mit Baz ein schneller Fahrer und mit Ten Kate ein erfolgreiches Team zusätzlich ins Feld. Derzeit sehen wir in der Superbike-WM nur mickrige 18 Fixstarter.

«Natürlich sind wir glücklich, wenn wir ein zusätzliches Motorrad auf die Strecke bekommen», bestätigte Dosoli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Vor allem nach den Leistungen, die wir in Australien gesehen haben. Unser Motorrad lässt sich leicht handhaben.»

Der Italiener sagte auch: «Es gibt keinen Plan, für Aragon ein fünftes Motorrad zu haben. Ten Kate hat uns um Informationen bezüglich des Motorrads und der Bedingungen gebeten und wir haben diese geliefert. Möglicherweise gingen sie mit anderen Herstellern gleich vor.»

Wenn Ten Kate jetzt bei dir das Material bestellt: Bis wann können sie einsatzbereit sein? «Man muss bedenken, dass wir einiges des Materials im Oktober bei Zulieferern bestellt haben», hielt Dosoli fest. «In einer laufenden Saison Teile nachzubestellen, ist immer schwierig. Wenn wir jetzt bestellen, dauert es mindestens zwölf Wochen, bis alles da ist – und das ist knapp kalkuliert. Beschleunigen lässt sich dieser Vorgang kaum.»

Dann wäre es Ende Mai und die ersten fünf Events sind Geschichte.

Ursprünglich wollte das Team aus Nieuwleusen bei Zwolle zum Europa-Auftakt in Aragon Anfang April in die WM zurückkehren. Weil sich die Finanzierung hinzieht, und wegen der von Dosoli geschilderten Lieferfristen, erscheint Jerez Anfang Juni realistisch.

Auch wenn Ten Kate von Yamaha keine Unterstützung erwarten kann, und keine Aussicht besteht 2020 deren Werksteam zu werden, spricht zumindest die Leistungsfähigkeit des Motorrads für den Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo: Die R1 hat bereits vier Jahre Entwicklung hinter sich und ist siegfähig. Michael van der Mark und Alex Lowes gewannen 2018 drei Läufe auf Yamaha, der Niederländer wurde WM-Dritter. Marco Melandri brauste beim WM-Auftakt in Australien auf die Plätze 3 und 6 und ist derzeit WM-Dritter, punktgleich mit Lowes.

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