Ducati laufen die Kunden weg: 2016 nur drei Panigale
Althea Racing wird in den kommenden Tagen einen Vertrag mit BMW unterschreiben und in der nächsten Saison mit Markus Reiterberger und Jordi Torres antreten. Teameigentümer Genesio Bevilacqua hat die Nase voll davon, bei Ducati nur die zweite Geige zu spielen und um sechste Plätze zu kämpfen.
Das deutsche 3C-Team denkt seit eineinhalb Jahren über den WM-Einstieg nach, wir werden die Landsberger Truppe aber auch 2016 in der IDM sehen. Für Firmenchef Karsten Jerschke gilt das Gleiche wie für Bevilacqua: Ein Gewinnertyp wie er gefällt sich nicht in der Komparsenrolle.
Bleibt Ducati neben dem eigenen Werksteam mit Vizeweltmeister Chaz Davies und Davide Giugliano als einziger Kunde Barni Racing, obwohl die Panigale in den letzten zehn WM-Läufen der Saison 2015 das erfolgreichste Motorrad war.
«Es ist nicht sicher, ob Barni zwei oder nur einen Fahrer einsetzt», erklärte Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich wäre überrascht, wenn wir 2016 mehr als drei Ducati sehen, aber man weiß nie. Einige Teams haben sich bis heute nicht entschieden, mit welchem Hersteller sie arbeiten wollen. Das ist ein Problem für die Hersteller, weil Kundenteams erwarten, dass sie morgen das Material haben, wenn sie heute unterschreiben. Aber wir produzieren nicht für sechs Fahrer, wenn wir nur zwei haben. So würden wir für Millionen Material herstellen, das möglicherweise nie genützt wird.»
Zum Verlust von Althea meint der 42-jährige Italiener: «Mit zwei Fahrern weniger verlieren wir etwas an Marge. Auf der anderen Seite verringert das aber unseren Arbeitsumfang. Am Ende ist es natürlich besser Kundenteams zu haben, weil es der ganzen Familie hilft. Man kann Daten teilen und hat Informationen von mehr als einem Fahrer, um eine Richtung für die Motorradentwicklung zu bekommen. Kunden sind wichtig für Ducati, wir wollen ihnen das bestmögliche Material und den besten Support bieten.»