Paolo Ciabatti (Ducati): «Keine Eile bezüglich 2017»
Talent und Speed von Davide Giugliano sind unbestritten. In der Erfolgsausbeute des Italieners schlägt sich dies allerdings nicht nieder. In Imola ist der 26-Jährige sein 100. Rennen in der Superbike-WM gefahren, stets auf guten Motorrädern. Giugliano fährt das dritte Jahr im Ducati-Werksteam, nach zwei schweren Stürzen hat er die Saison 2015 aber bis auf fünf Rennen komplett verpasst.
In 100 WM-Läufen eroberte Giugliano zehn Podestplätze, fünf erste Startplätze und sieben schnellste Rennrunden. Siege: Fehlanzeige.
Für einen Ducati-Werksfahrer eine magere Ausbeute.
Kein Wunder glauben viele im Fahrerlager, dass er auf einem Schleudersitz hockt und seinen Platz Ende der Saison verlieren wird.
Vorsichtshalber klopfte Marco Melandri schon mal bei Ducati an, blitzte aber ab. «Wir haben in Imola miteinander gesprochen, das war aber unter alten Freunden», verriet Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti SPEEDWEEK.com. «Es gibt viel Gerede im Fahrerlager, wer Giugliano ersetzen wird. Wir denken nicht darüber nach, ihn zu ersetzen! Wir haben für dieses Jahr ein neues Team um ihn herum installiert und die Arbeitsweise überdacht. Wir glauben an sein Talent. Davide hatte letztes Jahr eine sehr schwierige Saison und einen furchteinflößenden Unfall. Wir haben überhaupt keine Eile und wollen sehen, wie seine Fortschritte ausfallen.»
In den zehn Rennen vor Sepang am kommenden Wochenende fuhr Giugliano nur einmal aufs Podest (Platz 3 auf Phillip Island), als WM-Fünfter fehlen ihm bereits 133 Punkte zu Leader Jonathan Rea (Kawasaki). Im Gegensatz zu früher stürzt er kaum noch, ist dafür aber auch deutlich langsamer. Die goldene Mitte hat der Römer bislang nicht gefunden.
Teamkollege Chaz Davies gewann im gleichen Zeitraum vier Rennen, holte sieben Podestplätze und ist mit nur 35 Punkten Rückstand WM-Zweiter.
«Glücklicherweise erledigt Davies einen großartigen Job», so Ciabatti weiter. «Das gibt uns Zeit darüber nachzudenken, wie das Team nächstes Jahr aussehen wird.»