Heftig: Joshua Hooks Abrechnung mit Grillini Kawasaki
Joshua Hook
Weil Joshua Hook seine Aufgabe als Teamleader in den Augen von Kawasaki-Teamchef Andrea Grillini nicht erfüllte, setzte ihn dieser vor den Rennen in Donington Park Ende Mai vor die Tür und verpflichtete stattdessen Sheridan Morais. Der Südafrikaner ist seitdem Teamkollege des Schweizers Dominic Schmitter.
Vor wenigen Tagen nahm Hook erstmals öffentlich Stellung zu seinem Rauswurf, nun legte er bei unseren australischen Kollegen von mcnews.com.au mächtig nach. Der 23-Jährige lässt kein gutes Haar an Grillini Kawasaki.
«Der Grund für meinen Rausschmiss, dass meine Leistungen nicht passten, ist kompletter Blödsinn», so Hook. «Wäre es nach Leistung gegangen, hätten sie meinen Teamkollegen ausgeknipst. Als ich in Sepang wieder 100-prozentig fit war, erledigte ich einen guten Job.»
Hook eroberte in Malaysia mit zwei 15. Plätzen seine ersten beiden WM-Punkte der Saison, Superbike-Rookie Schmitter war bereits zwei Wochen vorher in Imola erstmals in die Punkte gebraust. Bis Sepang war die Performance des Schweizers stärker, zieht man alle Trainings und Rennen in Betracht.
«Meine Resultate waren nicht großartig, aber ich habe das Maximum aus dem Grillini-Paket geholt», beharrt Hook. «Wie das Grillini-Team funktioniert, ist ein Witz. Es fehlt an Leuten, Wissen und Teilen, es gibt keine Kommunikation zwischen den Teammitgliedern. Sie sind nur aus einem Grund in der Meisterschaft, um Geld zu machen. Dafür brauchen sie Motorräder in der Startaufstellung, um gute Resultate zu kämpfen ist nicht deren erstes Ziel.»
Hook machte wiederholt einen unmotivierten Eindruck, beendete Rennen vorzeitig. All das warf ihm Teamchef Grillini vor, er vermisste Kampfgeist. Der Australier schilderte gegenüber mcnews.com.au seine Sicht: «Ich gebe immer 100 Prozent und war fest entschlossen, das Bike funktionstüchtig zu machen. Ich habe viel Druck auf das Team ausgeübt, Sachen zu verbessern. Ich habe ihnen sogar angeboten einen extrem talentierten Crew-Chief ins Team zu bringen, auf meine Kosten. Das wollte ich im besten Interesse für das Team und mich, wieder gab man mir einen Korb. Das Team glaubt, dass sie unter normalen Umständen gut genug für die Top-10 sind, ich bin mir nicht sicher, auf welchem Planeten sie leben. Wir müssen uns nur anschauen, wie oft sie technische Probleme haben. Ab einem gewissen Punkt fuhr ich aus der Boxengasse und fragte mich, was dieses Mal kaputtgeht. Das wurde gefährlich, mehrfach verlor das Motorrad Öl. In Assen wollten sie mich mit einem verbogenen Chassis auf die Strecke schicken, nur die Abnahmekommissare verhinderten das. Die Liste lässt sich fortsetzen.»
«Ich habe massiven Druck auf das Team ausgeübt, damit sie ihre Scheiße endlich auf die Reihe bekommen, es gab genug davon», ergänzte Hook. «Doch sie entschieden sich dafür, dass es viel einfacher ist jemand anderen auf das Bike zu setzen, mit dem sie noch etwas Geld verdienen können. So kam es, dass ich jetzt dort stehe wo ich bin.»
Kommende Woche will der ehemalige Suzuka-Dritte in Snetterton für das Team WD-40 Kawasaki aus der Britischen Superbike-Meisterschaft testen.