Markus Reiterberger überrundet: Ursache des Desasters
Markus Reiterberger in Magny-Cours
Nach dem Qualifying am Freitag waren Markus Reiterberger und seine Crew aus dem Althea-Team ratlos: Der Bayer büßte auf die Bestzeit von Chaz Davies (Ducati) 1,121 sec ein. Obwohl er mit der S1000RR viel Erfahrung hat und zudem gelernter Motorradmechaniker ist, konnte er die Probleme nicht erklären. Es mangelte an Traktion und das Motorrad bewegte sich unvorhersehbar. Die BMW-Techniker konnten aus den Computerdaten auch keine zeitbringenden Erkenntnisse ziehen.
Nachdem es von Freitag auf Samstag geregnet hatte, fand das freie Training am Samstagmorgen auf nasser Strecke statt – Reiti verlor in seiner besten Runde unfassbare 7,3 sec.
In der Superpole strandete er auf Startplatz 20.
Im Rennen setzte Reiterberger wie fast das ganze Fahrerfeld beim Start auf einen Regenreifen hinten und wechselte auf Slicks, als die Strecke abtrocknete. Dass es auch anders ging, bewies Sieger Chaz Davies (Ducati), der die 21 Runden ohne Reifenwechsel mit einem Intermediate durchfuhr.
«Mein Start war okay, ich überholte gleich sieben Fahrer», erzählte der 22-Jährige SPEEDWEEK.com. «Auf Regenreifen war es auch okay, ich war 12. oder 13. Als wir auf Slicks gewechselt haben, war es vorbei. Ich habe mich voll nach der Box gerichtet, ich wäre wahrscheinlich noch ein paar Runden länger weitergefahren. Aber wie ich gehört habe, war der Zeitpunkt richtig. Die ersten zwei Runden war ich etwas vorsichtig, aber auch danach konnte ich mich nicht wirklich steigern, ich konnte kein Gefühl aufbauen. Wenn du mit einer kompletten Regenabstimmung auf Slicks wechselst, dann kannst du das vergessen. Wir waren einfach zu langsam.»
Augenscheinlich war: Seiner BMW mangelte es massiv an Traktion. Davies auf der Ducati hatte mit Intermediate-Reifen bessere Traktion als Reiti auf der S1000RR mit Regenreifen – ein Unding.
Die Wettervorhersage für das zweite Rennen am Sonntag ist besser, es soll nicht mehr regnen. «Ich schaue mir jetzt noch mal genau die Daten an, was ich falsch gemacht habe und wo ich mich verbessern kann», meinte der zweifache Deutsche Meister. «Ich muss lernen, mit solchen Bedingungen zurechtzukommen. Das mit den Boxenstopps ist neu für mich.»
Als bester BMW-Pilot kam Joshua Brookes aus dem Milwaukee-Team auf Platz 12 – der Australier verlor fast 54 sec auf den Sieger.