SMoN: Bulgarien mit Finne Mauno Hermunen auf Pole!
Bis zu einem Fehler führte Ivan Lazzarini (vorne)
Im freien und im Zeittraining war Ivan Lazzarini der Mann, der dominierte und jeweils vor Mauno Hermunen und Thomas Chareyre lag. Im Qualifying-Rennen konnte er sich ebenfalls in Führung setzen und in den ersten Runden von Chareyre, Hermunen und Bernd Hiemer absetzen, ehe ihm ein Fehler unterlief. «Ich bin nach dem Table mit dem Vorderrad etwas schräg aufgekommen und fast gestürzt», erklärt der Vorjahressieger gegenüber SPEEDWEEK.com. «Danach habe ich für 2, 3 Runden das Gefühl für das Vorderrad verloren und Mauno konnte auf- und überholen. Gegen Thomas konnte ich mich verteidigen und den zweiten Platz ins Ziel bringen.»
Der für Bulgarien startende Finne Hermunen fuhr den Sieg nach Hause. «Ich dachte nicht mehr, dass ich Ivan erreichen kann. Als er einen Fehler machte, habe ich die Chance genutzt, konnte aufschließen und überholen», berichtet Hermunen. «Mit dem Sieg von Karanyotov stehen wir jetzt auf Pole. Wir haben drei starke Fahrer und sollten gewinnen können», sieht er für das Rennen Titelchancen.
Als Rivalen schätzt Hermunen Italien stärker als Frankreich ein, die bis zur Absage von Thierry van den Bosch als heißester Titelfavorit galten (Speedweek.com berichtete). Frankreich und Italien liegen mit 5 Punkten gleichauf, wobei Italien durch den Ausfall von Ravaglia von P3 starten muss. Ravaglia schied auf Platz 2 liegend durch einen Elektrik-Defekt aus. Es hatte sich ein Stecker gelöst.
Lukas Höllbacher war bewusstlos
Glück im Unglück hatte der Österreicher Lukas Höllbacher. Er hatte in Runde 7 zwischen den beiden kleinen Tables vor der Tribüne einen heftigen Abflug und blieb bewusstlos auf der Strecke liegen. «Ich bin nach dem ersten Table etwas quer gelandet, hatte dann eine Art Highsider und bin auch mit dem Kopf aufgeschlagen. Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern», erzählte Höllbacher nach dem Arztbesuch.
Er wurde im Krankenhaus untersucht. Da er lediglich Abschürfungen an den Händen hat, gab der dortige Arzt eine Freigabe. «Jetzt muss noch eine Untersuchung durch den Rennarzt erfolgen. Wenn der grünes Licht gibt und Lukas sich soweit wohlfühlt und wirklich fit ist, dann wird er am Sonntag starten. Wir gehen davon aus, dass alles okay ist», erzählte Teammanagerin Daniela Mauer. An derselben Stelle hatte Höllbachers Teamkollege Hannes Maier beim Supermoto der Nationen 2009 einen fast identischen Abflug.
Hiemer mit Zeitrückstand unzufrieden
Das Team Germany war ebenfalls sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Akteure. Teammanager Thomas Deitenbach: «Ich bin total zufrieden. Muss ich ehrlich sagen. Jeder hat einen super Job gemacht. Kevin Würterle war so nervös beim ersten Mal und ist trotzdem super gefahren. Bernd Hiemer hat sich richtig toll gesteigert. Jan Deitenbach war auch nervös, hat aber alles richtig gemacht. Mit ein klein wenig Glück hätten wir am Sonntag sogar von Platz 5 starten können. Jetzt ist es Platz 6, aber das ist absolut top. Da ist alles drin. Ich find’ das Klasse!»
Hiemer, der nach drei Jahren seine Rückkehr in den internationalen Supermoto-Zirkus feiert, war ebenfalls mit seiner Leistung zufrieden. «Ich habe mich mit den Zeiten permanent gesteigert und war in meiner Gruppe laufend auf dem vierten Platz hinter Mauno, Ivan und Thomas Chareyre», zeigte sich der Leutkircher zufrieden. «Ich hatte im Qualifikationsrennen einen guten Start und konnte mich hinter Ivan auf den zweiten Platz setzen. Mauno und Thomas konnten mich dann überholen, aber ich versuchte dran zu bleiben. Nach 4, 5 Runden merkte ich, dass ich am Limit war und habe mich entschlossen, das Ergebnis nach Hause zu bringen. Mit dem vierten Platz in der starken ersten Gruppe bin ich insgesamt sehr zufrieden. Mit dem Zeitrückstand allerdings nicht. Da muss ich noch daran arbeiten. Da es sehr kalt war, bin ich mit der Abstimmung noch nicht zufrieden, wir haben für das Warm-up morgen noch etwas geändert. Ich glaube, dass ich damit noch das eine oder andere Zehntel abfeilen kann.»