Antonio Felix da Costa: Falschen Weg eingeschlagen
Antonio Felix da Costa
Sondern auch durch Zählbares wie vier Punkte beim Rennen in Budapest. Doch danach war es vorbei mit der Herrlichkeit. Der Portugiese kam nicht mehr richtig in Fahrt und blieb ohne einen weiteren Zähler.
«Der Start war wirklich gut, und natürlich hatte ich hohe Erwartungen an den Rest der Saison. Aber wir haben beim Auto einen Weg gewählt, der nicht so gut zu meinem Fahrstil, meiner Technik passt», erklärte Felix da Costa den Einbruch und zählt dies zum Lernprozess einer Rookie-Saison.
Nüchtern betrachtet ist er mit den bislang vier Punkten der schlechteste Pilot im BMW-Lager. «Offenbar hat BMW ein starkes Paket, wie man an den Ergebnissen von Marco (Wittmann, Anm.) und von einigen anderen BMW-Piloten sieht. Wir müssen also nur mehr aus dem Paket herausholen», forderte Felix da Costa. Zwei Möglichkeiten, Werbung in eigener Sache zu betreiben, hat er in dieser DTM-Saison noch.
Sein Ziel: «Wir wollen das Auto weiter verbessern und herausfinden, was wir richtig und falsch gemacht haben. Wir müssen ein gutes Set-up für meinen Fahrstil finden. Wir müssen wieder Punkte holen, vielleicht mit einem Top-5-Platz, vielleicht reicht es fürs Podest. Das muss das Ziel sein.»
Gedanken über die kommende Saison macht er sich nicht. «Es dauert noch eine Weile, bis das nächste Jahr ansteht. Derzeit genieße ich meine Saison hier bei BMW. Jens (Marquardt, Anm.) ist ein großartiger Teamchef und es ist ein super Team, ich würde sehr gerne bleiben», sagte er. Marquardt hatte sich auf dem Lausitzring positiv über seinen Rookie geäußert (Zum Bericht). Gut möglich, dass es für ihn in der DTM weitergeht.
Denn seinen Traum von der Formel 1 hat der 23-Jährige, der als Testfahrer in der Motorsport-Königsklasse unterwegs war, inzwischen abgehakt. «Zu Saisonbeginn hatte ich noch die Hoffnung, in die Formel 1 aufsteigen zu können, doch diese habe ich sehr bald aufgegeben. Ich bin erst 23 Jahre alt, natürlich ist das etwas jung um einen Traum aufzugeben. Aber ich musste mich entscheiden, worauf ich mich konzentrieren möchte, und das ist die DTM.»
Folglich war die Verkündung von Red-Bull-Rohdiamant Max Verstappen im Alter von 17 Jahren als Toro-Rosso-Stammfahrer in der Formel 1 antreten zu lassen, auch kein Schock für den Portugiesen. «Für mich war das überhaupt nicht hart. Ich genieße die DTM sehr und es lief gleich von Beginn weg gut, sodass ich beschlossen habe, mich auf die DTM zu konzentrieren. Wenn ich hier zehn Jahre fahren darf, dann bin ich glücklich. Das ist mein Ziel. Max ist ein sehr, sehr guter Rennfahrer. Ich kann nur sagen, dass ich als Sechzehnjähriger nicht hinbekommen hätte, was er schafft. Er ist eindeutig ein spezielles Talent.»
Neben seinen DTM-Auftritten will Felix da Costa auch in der neuen Formel E mitkämpfen. Den Auftakt in Peking verpasste er aber, weil dieser zeitgleich mit dem DTM-Rennwochenende in der Lausitz stattfand. «Aber ab Malaysia bin ich dabei», versichert da Costa, der sich das Rennen dank der Nebel-Zwangspause hatte ansehen können.
«Wir mussten lange warten und das Rennen war eine willkommene Abwechslung. Das Racing war besser, als viele erwartet hatten. Die Strecke sah okay aus und auch das Startfeld kann sich sehen lassen. Ich kann es kaum erwarten, meine eigenen Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, was in diesem hochkarätigen Feld möglich ist.»