Startfeld 2018: Chancen bei Ferrari, McLaren, Renault
Valtteri Bottas und Lewis Hamilton werden wohl Stallgefährten
Wer sich in den sozialen Netzwerken umsieht, stellt bald fest: Viele Fans sind darüber ernüchtert, dass der Transferherbst 2016 eine Formel Gähn war. Erst der Rücktritt von Nico Rosberg hat ein wenig Schwung ins Fahrerkarussell gebracht. Aber auch jetzt regen sich die Fans auf: Viele finden die Wahl Valtteri Bottas mutlos, sie hätten gerne einen jungen Piloten im zweiten Silberpfeil gesehen. Und auch die Variante, wonach Felipe Massa zu Williams zurückkehrt, löst bei den Formel-1-Freunden wenig Begeisterung aus.
Noch im Monza sah es so aus: Mercedes behält beide Fahrer, Red Bull Racing ebenso, Ferrari und Force India auch, ebenso Toro Rosso. Es war abzusehen, dass der junge Lance Stroll zu Williams kommt und Stoffel Vandoorne zu McLaren-Honda. Spannung ist anders.
Richtig interessant wird es jedoch im Hinblick auf die übernächste Saison, also 2018. Das wird klar, wenn wir uns die Vertragssituation der einzelnen Piloten in Erinnerung rufen. Begleiten Sie uns auf einem kleinen Rundgang durchs Startfeld.
Mercedes-Benz
Lewis Hamilton ist bis Ende 2018 an Mercedes-Benz gebunden. Welchen Vertrag Valtteri Bottas erhalten wird, ist nicht bekannt. Niki Lauda und Toto Wolff werden nichts unversucht lassen, einen Star ins zweite Auto zu bekommen.
Red Bull Racing
Daniel Ricciardo hat in Australien bestätigt, dass er bis Ende 2018 unter Vertrag ist. Die Vertragsdauer von Max Verstappen wurde nie kommuniziert, Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hat aber mehrfach betont, dass der 19jährige Niederländer auf Jahre hinaus gebunden sei.
Ferrari
Bei Ferrari kann es richtig spannend werden: Der Dreijahresvertrag von Sebastian Vettel läuft Ende 2017 aus. Kimi Räikkönen hat nur einen Einjahresvertrag unterzeichnet. Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat beim Weihnachtsessen der Italiener erklärt, allen Lösungen gegenüber offen zu stehen. Mit Antonio Giovinazzi und Charles Leclerc hat Ferrari zwei überaus vielversprechende junge Piloten unter Vertrag.
Force India
Esteban Ocon hat einen Mehrjahresvertrag unterzeichnet, bleibt aber eine Leihgabe von Mercedes-Benz. Sergio Pérez hat sich nur für ein Jahr gebunden, um Ende 2017 frei für ein Top-Team zu sein.
Williams
Lance Stroll ist auf Jahre hinaus an Williams gebunden. Felipe Massas Rückkehr ist eine Notlösung. Er wird wohl Ende 2017 zum zweiten Mal zurücktreten.
McLaren-Honda
Der Belgier Stoffel Vandoorne besitzt einen Mehrjahresvertrag mit McLaren-Honda. Aber was macht Fernando Alonso? Sein Dreijahresabkommen läuft Ende 2017 aus. Der Spanier hat klargemacht: Bereitet die neue Formel 1 nicht mehr Spass, ist er weg.
Toro Rosso
Carlos Sainz hat klargemacht: Er will 2018 im Auto eines Top-Teams sitzen, am liebsten bei Red Bull Racing. Aber dort sind die Cockpits durch Daniel Ricciardo und Max Verstappen blockiert. Red Bull äussert sich grundsätzlich nicht zur Vertragsdauer von Piloten. Daher ist unklar, für wie lange Sainz und Daniil Kvyat unter Vertrag sind. Kvyat weiss jedoch: Wenn seine Leistungen nicht stimmen, steht der Franzose Pierre Gasly als Nachfolger ratzfatz bereit.
HaasF1
Romain Grosjean hat einen Zweijahresvertrag mit Option für 2018 unterzeichnet. Der Genfer hofft, sich mit guten Leistungen für einen Platz bei Ferrari zu empfehlen. Kevin Magnussen hat bis Ende 2018 unterzeichnet.
Renault
Nico Hülkenberg hat sich auf Jahre hinaus gebunden. Die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf 2019. Jolyon Palmer hingegen fährt unter Bewährung: Nur dank einer Leistungssteigerung im der zweiten Saisonhälfte 2016 hat er erneut einen Einjahresvertrag erhalten. Für 2018 will Renault-Chef Carlos Ghosn in seinen Autos zwei Top-Piloten sehen.
Sauber
Marcus Ericsson gehört aufgrund der schwedischen Investoren bei Sauber zum Inventar. Pascal Wehrlein soll von Mercedes für zwei Ausbildungsjahre bei den Schweizern untergebracht werden, das wäre bis Ende 2018.
Manor
Die Fahrerfrage bei Manor ist völlig unklar. Rio Haryanto arbeitet am Comeback, das Gleiche hat Pastor Maldonado beteuert. Manor ist für Esteban Gutiérrez die letzte Chance, in der Formel 1 zu bleiben. Entwicklungsfahrer Jordan King hofft auf eine Gelegenheit, sein Talent beweisen zu dürfen. Vieles wird davon abhängen, mit welchen neuen Investoren Manor arbeitet. Da ungewiss bleibt, wie Teambesitzer Stephan Fitzpatrick weiter vorgeht, steht die Fahrerfrage 2018 komplett in den Sternen.