Max Mosley: «Ist der Superbowl denn wirklich so gut?»
Werden die US-Amerikaner die Formel 1 verbessern?
Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung «Zoom Auction» war auch der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley zu Gast. Der Brite nutzte die jährlich stattfindende Party, um seine Bedenken über die neuesten Entwicklungen in der Formel 1 zum Ausdruck zu bringen.
So erklärte Mosley etwa im ITV-Interview mit Blick auf die neuen Besitzer der Königsklasse: «Natürlich, sie haben ein Business gekauft und es ist ihr gutes Recht, jetzt in den Sport einzusteigen und zu denken, dass sie das Ganze noch besser machen können. Wir müssen abwarten und schauen, was passiert.»
Der 76-Jährige warnt die neuen Machthaber des US-Konzerns Liberty Media dennoch: «Man muss sehr vorsichtig sein. Wenn etwas nicht kaputt ist, sollte man es auch nicht reparieren.» Er betont aber auch mit Nachdruck: «Sie sind sich dessen sicher bewusst.»
Mosley weiss: «Das sind ernstzunehmende Geschäftsleute.» Und der Freund des von den neuen Formel-1-Besitzern entmachteten GP-Urgesteins Bernie Ecclestone fügt eilends an: «Aber ob sie alles besser machen werden als sie es mit Bernie an Bord hätten machen können, kann man noch nicht sagen. Wir werden sehen.»
«Von aussen betrachtet sieht alles einfach aus. Es ist, als würde ich versuchen, den Pferderennsport zu verbessern. Wenn man sich das Ganze genau anschaut und versucht, etwas besser zu machen, dann machen sich Probleme bemerkbar, mit denen du nicht gerechnet hast. Aber vielleicht werden sie ja sehr erfolgreich sein und die Herausforderung meistern», erklärt Mosley weiter.
Dass der neue Strippenzieher Chase Carey davon spricht, jeden GP-Wochenende in ein Spektakel im Superbowl-Stil zu verwandeln, sorgt bei Mosley für hochgezogene Augenbrauen: «Das ist leicht gesagt und für mich ist nicht ganz klar, was damit gemeint ist. Ist der Superbowl denn wirklich so gut? Ich will nicht unhöflich sein, aber die Amerikaner glauben immer, dass sie alles besser als alle anderen machen können. Und damit liegen sie nicht immer richtig, wie viele Beispiele aus der jüngsten Geschichte zeigen.»