Formel-1-Auftakt: Fernando Alonso erwartet Probleme
Fernando Alonso: «Wir müssen uns zuallererst um die Standfestigkeit kümmern»
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Davon können die McLaren-Honda-Verantwortlichen ein Liedchen singen. Denn die anhaltende Leistungskrise des Rennstalls aus Woking sorgt bei vielen Fans für Ärger, bei einigen aber auch für Belustigung. So haben etwa einige britische Anhänger die Website «Has McLaren Broken Down?» eingerichtet, auf der während der Wintertestfahrten alle Ausfälle des MCL32 dokumentiert wurden.
Auch bot Zugpferd Fernando Alonso während der Wintertestfahrten eine willkommene Abwechslung zu den geschliffenen PR-Aussagen seiner Kontrahenten, als er sichtlich verärgert festhielt: «Fast das ganze Team ist zum Gewinnen bereit. Nur Honda nicht.» Klare Worte, für die der stolze Altmeister viel Applaus von seinen Anhängern und manch Berichterstatter geerntet hat.
Auch vor dem Saisonstart in Melbourne nimmt Alonso kein Blatt vor den Mund. Der zweifache Weltmeister erklärt: «Der Saisonstart ist immer mit gemischten Gefühlen verbunden. Einerseits freut man sich darauf, wieder Rennen zu fahren, andererseits ist da auch eine Ungewissheit, die uns durch die neuen Regeln erwartet. Wir wissen noch nicht, wie das Kräfteverhältnis aussieht, und ich bin gespannt, wann die Teams ihre Karten aufdecken werden.»
Was die eigene Leistung angeht, macht sich der 32-fache GP-Sieger trotzdem keine Illusionen: «Nach den zwei schwierigen Testwochen erwarten wir auch in Melbourne kein einfaches Wochenende. Wir werden unser bestes geben und hinter den Kulissen wird auch unermüdlich an der Lösungsfindung gearbeitet. Doch das knappe Zeitfenster lässt weniger Möglichkeiten für grössere Änderungen zu. Wir müssen uns zuallererst um die Standfestigkeit kümmern, bevor wir irgendwelche Voraussagen zur Leistung treffen können. Und wir werden versuchen, das erste GP-Wochenende des Jahres zu geniessen.»
«Ich bin unglaublich motiviert», beteuert Alonso dennoch. «Und ich kann es kaum erwarten, die Folgen der neuen Regeln auf der Strecke zu erfahren. Wir wissen bereits, dass es körperlich anstrengender wird und die Autos auch schwerer zu fahren sind als bisher. Aus Fahrer-Sicht haben wir damit genau das erreicht, was wir uns von den neuen Regeln erhofft haben und ich wünsche mir, dass wir dadurch auch mehr spannende Duelle auf der Strecke sehen werden.»