Formel 1: FIA spricht Urteil

GP Shanghai: F1-Strecke auf Sumpf – alle TV-Termine

Von Mathias Brunner
​Zum 14. Mal wird auf dem «Shanghai International Circuit» ein F1-Lauf ausgetragen. Es begann alles mit einer Sumpflandschaft, wie Pistenarchitekt Hermann Tilke erzählt: Dazu – alle TV-Termine.

Hermann Tilke (62) ist im Laufe der Zeit zum Rennstreckenarchitekten Nummer 1 geworden. Eine kleine Auswahl von Tilke-Anlagen: Sepang in Malaysia, der Bahrain International Circuit in der Wüste Sakhir, die Shanghai-Rennstrecke vor den Toren der riesigen chinesischen Stadt, der Instabul Park Circuit, der Yas Marina Circuit in Abu Dhabi, der Circuit of the Americas (COTA) bei Austin (Texas), die Rennstrecke in Indien, der Buddh International Circuit, dazu die Pisten in Südkorea und im Olympia-Austragungsort Sotschi (Russland) sowie der atemraubend schnelle Strassenkurs von Baku.

Der Deutsche schenkte im vergangenen Januar Einblick in seine Arbeit: «Wir haben in der Regel zwischen vier und fünf Jahre Vorlauf für eine neue Rennstrecke. Der Fakt, dass viele Rennstrecken ein wenig ausserhalb der grossen Städte liegen, Shanghai als bestes Beispiel, ist ganz einfach – das Land näher bei der Stadt ist teurer. Doch für eine grosse Rennanlage brauchen wir reichlich Platz.»

In China hatten Tilke und seine Fachleute das Problem, eine Sumpflandschaft vorzufinden. Der Hobby-Racer mit feiner Ironie: «Wenn wir den Platz anschauen, müssen wir oft mit dem arbeiten, was die anderen lieber nicht haben wollen. Wir mussten dann ganz neue Lösungswege finden, um überhaupt ein Fundament legen zu können.»

Konkret heisst das: Selbst heute noch befindet sich unter der Rennstrecke Sumpf, die Piste lagert auf mehr als 40.000 Betonpfählen, die bis zu 80 Meter tief getrieben wurden, darauf konstruierten Tilke und seine Kollegen eine Schicht aus Styropor. Die modellierte Landschaft besteht aus Kunststoff, mit zwei Metern Erde darauf.

«Wir haben jedoch nicht nur die Herausforderungen besonderen Untergrunds, sondern wir stehen oft auch vor Schwierigkeiten, weil das Bauen in anderen Ländern einfach nicht mit der Arbeit zuhause zu vergleichen ist. Da muss man sich immer wieder neu einstellen auf lokale Gegebenheiten oder andere Bautechniken.»

Der grösste Gegner ist dabei immer die Zeit. «Denn wir müssen zu einem bestimmten Termin fertig werden», betont Tilke, und, mit freundlichen Grüssen an die endlose Geschichte des neuen Flughafens, «wir sind nicht in Berlin. Verspätungen gibt es bei uns nicht.»

So kann es leicht sein, dass auf einer Baustelle 14.000 bis 15.000 Fachkräfte herumwuseln, um alles rechtzeitig fertig zu haben.

Tilke weiter: «Eine Rennanlage ist dabei nicht mit anderen Sportstätten zu vergleichen. Im Fussball haben wir etwa die Situation, dass ein Stadion rein für Fussball gebaut wird oder für eine Kombi-Nutzung mit Fussball und Leichtathletik. Im Rennsport müssen wir beachten, dass auf einer Bahn nicht nur die Formel 1 zu sehen ist, sondern alle möglichen weiteren Racing-Kategorien – GT und Sportwagen, Lastwagen obendrauf, natürlich auch Motorradrennen. Die Piste muss aber auch Raum bieten für Klubveranstaltungen, weil die Pistenbetreiber damit am meisten Geld machen können. Natürlich müssen wir dabei Kompromisse eingehen.»

«Wir hören oft den Vorwurf, dass die Rennstrecken zu steril seien. Das kann ich nicht von der Hand weisen. Der Eindruck entsteht durch die grossen Auslaufzonen. Diese Auslaufzonen planen wir basierend auf Berechnungen und Informationen des Autoverbands FIA, was Geschwindigkeiten betrifft, mit welchen ein von der Bahn abgekommendes Fahrzeug in die Pistenbeschränkung einschlagen kann. Wir müssen beachten: Ein Formel-1-Fahrer geht bei einem Einschlag von, sagen wir 60 km/h in eine Leitschiene mit grösster Wahrscheinlichkeit unversehrt hervor. Ein Motorradrennfahrer will aber nicht mit 60 in eine Leitschiene prallen, auch nicht mit 30. Denn er hat keine Knautschzone um sich herum. Dadurch vergrössern wir bewusst die Auslaufzonen. Klar haben die Puristen daran keine Freude. Aber wir müssen auch an die Motorradpiloten denken.»

In den letzten Jahren haben die Zuschauerzahlen beim Rennen ausserhalb von Shanghai stetig angezogen. Die chienischen Organisatoren rechnen mit mehr als 100.000 Fans.

Falls Sie nichts von der Action aus Asien verpassen wollen, haben wir für Sie die wichtigsten TV-Termine zusammengestellt.

China-GP im Fernsehen

Freitag, 7. April 
3.55 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training live
6.15 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
7.55 Uhr: ORF 1 – 2. Freies Training live
7.55 Uhr: Sky Sport 1 – 2. Freies Training live
9.45 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
11.15 Uhr: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
13.30 Uhr: Sky Sport 2 – 1. Freies Training Wiederholung
14.30 Uhr: n-tv – Zusammenfassung freies Training
15.00 Uhr: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung
17.00 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
18.30 Uhr: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
23.30 Uhr: Sky Sport 2 – 1. Freies Training Wiederholung

Samstag, 8. April
1.00 Uhr: Sky Sport 2 – 2. Freies Training Wiederholung
3.00 Uhr: Sky Sport 1 – 1. Freies Training Wiederholung
4.30 Uhr: Sky Sport 1 – 2. Freies Training Wiederholung
5.55 Uhr: Sky Sport 1 – 3. Freies Training live
7.30 Uhr: Sky Sport 1 – 3. Freies Training Wiederholung
8.00 Uhr: RTL – 3. Freies Training Highlights
8.45 Uhr: RTL – Qualifying live
8.45 Uhr: ORF 1 – Formel 1 News
8.50 Uhr: Sky Sport1 – Qualifying live
8.55 Uhr: SRF 2 – Qualifying live
8.55 Uhr: ORF 1 – Qualifying live
10.30 Uhr: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
12.00 Uhr: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
14.00 Uhr: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
16.00 Uhr: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung
20.30 Uhr: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung

Sonntag, 9. April
1.45 Uhr: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung
3.15 Uhr: Sky Sport 2 – 3. Freies Training Wiederholung
4.30 Uhr: Sky Sport 2 – Qualifying Wiederholung
5.30 Uhr: Sky Sport 1 – Qualifying Wiederholung
7.00 Uhr: Sky Sport 1 – Vorberichte
7.00 Uhr: ORF 1 – News
7.00 Uhr: RTL – Rennen Countdown
7.25 Uhr: ORF 1 – Vorberichte 
7.30 Uhr: SRF 2 – Rennen live
7.45 Uhr: ORF 1 – Rennen live
7.55 Uhr: Sky Sport1 – Rennen live
8.00 Uhr: RTL – Rennen live
9.45 Uhr: RTL – Siegerehrung und Highlights
9.45 Uhr: ORF 1 – Analyse
9.45 Uhr: Sky Sport 1 – Analysen und Interviews
10.15 Uhr: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung
14.00 Uhr: Sky Sport 1 – Rennen Wiederholung
17.15 Uhr: Sky Sport 2 – Rennen Wiederholung
20.45 Uhr: Sky Sport 2 – Rennen Wiederholung

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