Training Bahrain: Mercedes musste T-Flügel verstärken
Valtteri Bottas mit dem umstrittenen Zusatzflügel
Zum zweiten Mal in dieser Saison haben die Regelhüter des Autoverbands FIA von einem Team verlangt, die umstrittenen T-Flügel zu verstärken. Diese Zusatz-Elemente, am Ende der Airbox angebracht, verwinden sich extrem (in Zeitlupenaufnahmen besonders gut zu erkennen). In Australien verlangten die FIA-Techniker daraufhin vom Haas-Rennstall, diese von Damon Hill als Kleiderbügel verspotteten Flügel zu verstärken. Andernfalls sie nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Haas verleimte in Melbourne über Nacht zusätzliche Karbonschichten, danach durften die kleinen Flügel wieder angebracht werden.
Bei Mercedes haben wir ein anderes Problem: Valtteri Bottas verlor schon in China den als Doppeldecker ausgelegten T-Flügel, hier in Bahrain erneut, allerdings dieses Mal mit gravierenderen Folgen – Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen bretterte nämlich über die Trümmer, gemäss RBR-Teamchef Christian Horner entstand dabei ein Schaden in Höhe von rund 50.000 Pfund. Der Engländer schimpfte: «Diese Teile sollten nun endlich verboten werden. Ich sage – werden wir die Zusatzflügel endlich los, sie sind illegal und sie sind gefährlich! Ich würde sagen, Rennleiter Charlie Whiting hat nun eine hervorragenden Begründung, um sie zu verbannen, denn aus Sicherheitsgründen kann die FIA bekanntlich von heute auf morgen eingreifen.»
Die FIA reagierte. Die Vertreter des Autoverbands machten Mercedes klar: Wir müssen euch nicht nachweisen, dass die Flügel unsicher sind. Ihr müsst uns beweisen, dass sie sicher sind.
Mercedes verstärkte daraufhin den Flügel, FIA-Techniker Jo Bauer war mit den Änderungen so weit einverstanden, also durften Bottas und Lewis Hamilton im dritten freien Training mit den T-Flügeln fahren und werden auch so ins Abschlusstraining gehen.
Spätestens zum Spanien-GP von Mitte Mai will die FIA Belastungstests für Haiflossen und T-Flügel einführen.