Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP3 Sotschi: Wieder Bestzeit von Sebastian Vettel!

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Star Sebastian Vettel gab auch in der letzten freien Trainingsstunde auf dem Autodrom von Sotschi das Tempo vor. Der vierfache Champion distanzierte die Mercedes-Konkurrenz um mehr als drei Zehntel.

Die GP-Stars durften das dritte freie Training in Sotschi bei 19 Grad Aussen- und 34 Grad Asphalttemperatur in Angriff nehmen. Die Experten warteten besonders gespannt auf die Ausfahrten von Lewis Hamilton, denn der Mercedes-Star hatte es am Vortag verpasst, auf den ultraweichen Reifen eine saubere Qualifying-Runde zu drehen.

Mit seiner Rennsimulation hatte sein Teamkollege Valtteri Bottas am Vortag bewiesen, dass die Silberpfeile auf der violett markierten Mischung gut zurechtkommen. Der Finne blieb auf seinem Longrun über 19 Runden drei Zehntel schneller als Vettel. Auf den superweichen Reifen war der Deutsche aber über die Distanz nicht zu schlagen. Im Schnitt fuhr er fast eine Sekunde schneller als Hamilton.

Nach dem Trainingsfreitag hatten alle Piloten bestätigt, dass einer der Erfolgsfaktoren das schnelle Aufwärmen der Reifen sei. Denn sämtliche Piloten brauchten mehr als eine Aufwärmrunde, um die Gummis ins richtige Arbeitsfenster zu bringen. Bei Vettel war es die fünfte fliegende Runde, die am schnellsten ausfiel. Hamilton und Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen brauchten je vier Umläufe, um ihre Bestzeiten zu erzielen. Bottas stellte seine persönliche Bestmarke sogar erst in der siebten Runde auf.

Unterhaltung in den ersten Minuten

Für Unterhaltung sorgten aber nicht nur die Spitzenreiter: Kevin Magnussen, der als Erster ausgerückt war, sorgte schon vier Minuten nach dem Start der Session für die erste Schrecksekunde. Den ersten Dreher legte Lokalmatador Daniil Kvyat bei seinem ersten schnellen Versuch hin. Der Toro Rosso-Pilot, der schon am Vortag eine Pirouette gedreht hatte, hatte Glück und konnte gleich weiterfahren. Auch Sauber-Pilot Pascal Wehrlein sorgte für Action. Der Deutsche verbremste sich in der zweiten Kurve und musste den Notausgang nehmen.

Die erste Rundenzeit des Tages stellte Esteban Ocon auf. Der Mercedes-Junior schaffte es im Force-India-Renner in 1:38,373 min um die 5,848 km lange Strecke. Kurz darauf wurde der Franzose von Daniel Ricciardo von der ersten Position verdrängt. Der Red Bull Racing-Pilot war vier Zehntel schneller als der 20-Jährige.

Mercedes- und Ferrari-Duo auf Zeitenjagd

Wenig später setzten sich die Ferrari-Piloten, die auf den ultraweichen Reifen ausgerückt waren, an die Spitze, wobei Kimi die Nase erst vorne hatte. Mit seiner zweiten schnellen Runde sorgte Vettel mit 1:34,933 min für eine neue Bestmarke, und verdrängte damit Bottas, der sich kurzzeitig auf dem zweiten Platz eingereiht hatte, auf die dritte Position.

Hamilton baute auf seiner ersten schnellen Runde auf den weichsten Reifen gleich mehrere Fehler ein und musste sich deshalb mit dem vierten Platz begnügen. Mit seiner sechsten schnellen Runde setzte sich der dreifache Champion schliesslich an die Spitze. Mit 1:34,828 min blieb er knapp eine Zehntel schneller als der vierfache Weltmeister im roten Renner. Auch Bottas konnte zulegen und sich mit 1:35,075 min als Dritter vor Räikkönen einreihen.

20 Minuten vor dem Ende der letzten Trainingsstunde setzte sich Bottas mit 1:34,681 min an die Spitze. Lange durfte sich der 27-Jährige aus Nastola aber nicht darüber freuen, denn nur zwei Minuten später leuchtete Kimi Räikkönens Name auf der ersten Position auf. Den Finnen ereilte das gleiche Schicksal, denn Vettel legte mit 1:34,001 min nach und distanzierte seinen Teamkollegen damit um 0,337 sec.

An diese Zeit kam auch das Mercedes-Duo nicht mehr heran, weshalb Vettel wie schon Tags zuvor die Bestzeit bejubeln durfte. Hinter dem Heppenheimer reihten sich Räikkönen, Bottas, Hamilton, Max Verstappen, Felipe Massa, Nico Hülkenberg, Ricciardo, Carlos Sainz und Magnussen auf den weiteren Top-10-Positionen ein. Lance Stroll, Ocon, Kvyat, Fernando Alonso, Sergio Pérez, Romain Grosjean, Stoffel Vandoorne, Marcus Ericsson, Wehrlein und Jolyon Palmer komplettierten die Zeitenliste.

Für mehrere Piloten verlief die letzte Trainingsstunde vor dem Qualifying nicht sorgenfrei ab. Grosjean beschwerte sich bei jeder Ausfahrt lautstark über Funk über sein Auto, während Palmer 24 Minuten vor dem Ende an die Box zurückschleichen musste, weil er plötzlich keine Power mehr hatte. Im Renault des Briten muss wohl die Antriebseinheit ausgetauscht werden.

Auch der Renault-befeuerte Ricciardo bekundete Power-Probleme, kurz vor dem Ende blieb er für einen Augenblick am Streckenrand stehen, konnte aber wieder weiterfahren. Kvyat beschwerte sich auch über seinen Dienstwagen. Der Russe hofft natürlich auf einen starken Auftritt vor heimischem Publikum.

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