MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Valtteri Bottas nach Sotschi-Sieg: Handy überlastet

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas nach dem Sieg in Sotschi

Valtteri Bottas nach dem Sieg in Sotschi

​Mercedes-Pilot Valtteri Bottas erhielt nach seinem ersten GP-Sieg beim Rennen in Russland so viele Nachrichten auf sein Handy, dass das elektronische Postfach kollabierte. Der Finne erzählt.
Valtteri, so mancher Rennfahrer, der seinen ersten Sieg erkämpfte, sagte nachher: Es gab Momente, da wachte er vielleicht in der Nacht auf, er dachte, ist das wirklich passiert? Er schaltete das Licht ein, sah die Trophäe, da wusste er – das ist real. Gab es solche Momente bei dir?

Ganz so stark lief es bei mir nicht. Aber es dauerte definitiv ein paar Tage, bis mir die ganze Tragweite dieses Sieges klar war. Aber dann lässt diese Gefühl nach, du wirst immer am nächsten Rennen gemessen. Ich behalte die Füsse am Boden. Wer zu hoch fliegt, kann tief fallen.

Hat sich dein Leben verändert?

Nein, das würde ich nicht sagen. Ein Sieg ist immer ein Turbo fürs Selbstvertrauen, aber ich komme immer noch als der gleiche Valtteri Bottas hierher. In Finnland waren die Reaktionen heftig. Meine elektronischen Postfächer auf dem Handy und im E-mail waren überlastet. Viel zu viele Nachrichten! Das war schön zu sehen.

Gab es besondere Nachrichten?

Die schönsten waren von meiner Familie. Aber es gab auch unerwartete Gratulanten. Etwa Formel-1-CEO Chase Carey. Ich wusste nicht mal, dass er meine Telefonnummer hat! Und auch Mercedes-Chef Dr. Zetsche hat sich gemeldet, das freute mich sehr.

Darfst du die erste Siegertrophäe behalten?

Ja. (Beginnt zu lachen.) Es gab eine kleine Diskussion mit dem Team, aber die Antwort lautet – ja.

Was hast du nach Sotschi gemacht?

Wir haben in Russland ein wenig gefeiert. Dann bin ich nach Budapest gereist. Anschliessend hatte ich fast eine Woche in Monaco, in der ich alles einsickern lassen konnte. Das war schön, der Frühling ist nach Monte Carlo gekommen. Ich konnte in Ruhe trainieren und den Kopf freibekommen.

Der Kampf zwischen Mercedes und Ferrari ist recht ausgeglichen. Gilt das auch für den WM-Kampf zwischen den Piloten?

Die Saison ist noch sehr lang. Es bringt wenig, zu weit vorauszudenken oder sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was in einigen Monaten passiert. Es ist gescheiter, ein Rennen ums Andere zu absolvieren. Ich sehe den Kampf mit Ferrari auch ausgeglichen, und das wird auch so weitergehen. Aber wir haben ja noch nicht mal ein Viertel der WM hinter uns. Ich habe jetzt eine Pole-Position in der Tasche, einen Sieg dazu, ich weiss, was ich kann. Ich weiss, dass ich eine Chance auf den Titel habe.

Was wird im WM-Kampf den Ausschlag geben über Sieg oder Niederlage?

Die Art und Weise, wie du dich im Laufe der Sasion verbessern kannst. Ich rede nicht nur von technischen Verbesserungen am Wagen. Ich spreche auch von mir als Fahrer.

Mercedes hat zahlreiche Verbesserungen am Wagen für den Spanien-GP. Fängt die WM neu an?

Wir versprechen uns von den ganzen Verbesserungen Einiges. Es ist schwer abzuschätzen, wo uns das hinbringt. Wir haben zahlreiche Aero-Verbesserungen, wir werden einen neuen Motor eingebaut erhalten. Aber der heisse Tanz mit Ferrari wird weitergehen.

Ist es ein Vorteil, den ersten Sieg im ersten Teil der WM abzuhaken?

Es ist gewiss besser als länger darauf warten zu müssen! In der Formel 1 sind die Kritiker schnell da, wenn Erfolge ausbleiben, der erste Sieg bringt da ein wenig Ruhe rein. Für mich selber war es immer klar: Der erste Sieg ist mit einem Auto wie Mercedes eine Frage der Zeit.

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