MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein flotter Dreier

Von Mathias Brunner
​​Das neue Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen Rennwagen, der unverwechselbar ist – in Sachen Form und auch punkto Lackierung. Wer ist es? Wo und wann ist das Foto geschossen worden?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Rätsel hatten wir als kleine Hinweise mit auf den Weg gegeben: «Dieses Mal haben wir es ganz offenbar mit einem Rennwagen zu tun aus der Ära, als Aerodynamik noch ein Gebiet von Tüftlern war. Kleiner Tipp: Dieser Rennkeil hatte in der entsprechenden Serie tüchtig Gegenwind. Und – wir befinden uns in einer herrlichen Natur-Rennarena.»

Das mit dem Tüfteln bezog sich auf die wunderbare CanAm-Serie, dem grandiosesten Spielfeld für Rennwagenbau, das es je gegeben hat. Der Gegenwind für den Rennkeil bestand im übermächtigen Rennstall von McLaren: CanAm war damals die Show von Bruce McLaren und Denny Hulme. Und die herrliche Naturarena war Watkins Glen.

Die LAT-Jungs zeigen auf dem Foto den Kanadier George Eaton, unterwegs mit seinem BRM P154-Chevy, am 12. Juli 1970 in Watkins Glen. Eaton schied wegen Bremsproblemen aus.

Der am 12. November in Toronto geborene George Eaton war der jüngste Sohn von John und Signy Eaton aus der Kaufhausketten-Dynastie, 1869 vom schottischen Auswanderer John Eaton gegründt. George interessierte sich in jüngeren Jahren mehr für Racing als für das Familiengeschäft. Gewiss, ihm fehlte die Genialität eines Gilles Villeneuve, aber blamiert hat er sich auch nicht.

In der CanAm-Serie fuhr Eaton drei Jahre lang, 1969 war er der beste Kanadier in der Tabelle, als stattlicher Gesamt-Fünfter! In Edmonton schaffte er es mit seinem privaten McLaren als Dritter sogar aufs Siegerpodest. In Mont-Tremblant 1970 wiederholte er mit dem BRM dieses Kunststück, aber das war auch schon das Highlight.

In der Formel trat Eaton von 1969 bis 1971 zu insgesamt dreizehn GP-Wochenenden an, in Kanada 1970 wurde er Zehnter.

Ende 1972 beendete George Eaton seine Rennkarriere und kümmerte sich fortan ums Familiengeschäft. Den Niedergang der Kaufkhauskette vom einstigen Marktdominator in Läden und Versand (der Eaton-Katalog gehörte damals zu jedem kanadischen Haushalt) konnte er nicht verhindern, 1999 war das Unternehmen pleite. Eaton’s hatte es nicht geschafft, sich den neuen Marktanforderungen anzupassen.

Der hübsche Rennkeil BRM P154 stammte aus der Feder des cleveren Tony Southgate. Der englische Designer glaubte, die Keilform würde genügend Abtrieb erzeugen, um auf einen Heckflügel verzichten zu können. Ein Trugschluss. Eilig wurde ein Aufsatz gezimmert.

Der erwähnte dritte Rang von Eaton blieb der Höhepunkt: Es gab zahllose Probleme, mit dem Antrieb, mit der Feineinstellung des Motors, mit den Bremsen, mit der Aerodynamik. 

Tony Southgate erzählte später über sein Auto: «Für die restlichen drei Rennen der Saison 1970 setzten wir unseren Formel-1-Star Pedro Rodríguez in den Wagen. Er meinte unverblümt, das sei das schlechteste Rennauto, das er je gefahren habe. Ich fand das wirklich peinlich, denn Pedro war bekannt dafür, dass er sich nicht über seine Autos beklagte.»

Im Jahr darauf wurde der Wagen überarbeitet und als BRM P167 an den Start gebracht. Howden Ganley gelang damit Rang 3 beim Finale in Riverside. Zuvor hatte Brian Redman in Europa zwei Rennen zur Interserie gewonnen.

Letztlich scheiterte der BRM-Ausflug in die CanAm-Serie am Engagement: Formel 1 und CanAm, das war für den Rennstall einfach zu viel. Das Auto hatte Potenzial, aber es wurde selten ausgeschöpft.

Dieses Mal ist die Aufgabe einfacher, wie erste Einsendungen der cleveren SPEEDWEEK.com-Leser zeigen: Der flotte Dreier war ein absoluter Hingucker – nicht nur dank einer ungewöhnlichen Lackierung.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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