Maurizio Arrivabene (Ferrari): «Lauda soll nur reden»
Niki Lauda (68) ist nicht dafür bekannt, dass er aus seinem Herzen eine Mördergrube macht. Er hat seine Meinung, und die sagt der Wiener auch, ob das nun jemandem passt oder nicht. Klar wurde die österreichische Rennlegende, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, in Baku von zahlreichen Medienvertretern auf den Vettel-Rammstoss gegen Silberpfeil-Fahrer Lewis Hamilton angesprochen. Zusammenfassung: Für Lauda ist das alles «ganz einfach – der, der vorne ist, hat immer recht. Ganz so wie im Strassenverkehr, wenn der vorne stehenbleibt, dann musst du als Hintermann abbremsen und das korrigieren. Den Lewis trifft überhaupt keine Schuld. Dann fährt Sebastian neben ihn, gestikuliert und fährt ihm gleichzeitig ins Auto. Das kann ich nur ein Riesenfoul nennen. Sebastian ist wirklich ein anständiger Kerl, deshalb kann ich umso weniger verstehen, was er getan hat. Das ist doch verrückt. Er muss einfach die Nerven verloren haben. Wenn du einen überholst, und bei diesem Manöver berührens ich die Autos, dann okay, das kann vorkommen. Aber es ist etwas völlig Anderes, dem Gegner absichtlich ins Auto zu fahren.»
Natürlich stellt sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene vor seinen Fahrer Sebastian Vettel: «Alles, was passiert ist, war klar zu sehen. Das fing beim Zwischenfall in der ersten Runde an, als Kimi in die Pistenbegrenzung geschubst wurde. Und das gilt auch für das, was Sebastian hinter dem Safety-Car zugestossen ist. Wir wollen uns hier nicht auf einen Streit einlassen. Aber ich kann sicher behaupten – da gab es einige Entscheidungen, die ein wenig undeutlich sind und die uns sicher nicht in die Hände gespielt haben.»
Arrivabene wurde später von der italienischen Sky mit den Vorwürfen von Niki Lauda konfrontiert. Der Italiener meint: «Lauda kann sagen, was immer er will. Manchmal redet er für sich, manchmal redet er sogar mit uns. Wir bleiben lieber stumm. Wir arbeiten und Lauda soll weiter reden. Er hat seine Ansichten, wir haben unsere, wir sehen uns in Österreich. Er wird auch weiterhin reden, wir werden weiterhin gut zuhören. Das ist perfekt so.»