Eddie Irvine (Ex-Ferrari): Fahrlehrer statt Gefängnis
Eddie Irvine
Der Nordire Eddie Irvine war von 1993 bis 2002 nicht nur bei 146 Formel-1-WM-Läufen im Einsatz, sondern auch für feuriges Temperament bekannt. Und dafür, dass er sich nicht so schnell einschüchtern lässt und keinem Duell aus dem Weg geht. Bei seinem WM-Debüt in Suzuka 1993 legte er sich gleich mal mit Superstar Ayrton Senna an. Der fühlte sich so provoziert, dass er nach dem Rennen zu einem Schwinger gegen Irvine ausholte.
Ein wenig anders lief das im Dezember 2008 in der Mailänder Diskothek «Hollywood», wo der frühere Rennfahrer mit Gabriele Moratti aneinandergeriet, dem Sohn der damaligen Bürgermeisterin von Mailand, Letizia Moratti. Bei der Kneipenschlägerei wurden beide Hitzköpfe verletzt. Der vierfache GP-Sieger Irvine zog sich einen Trommelfellriss zu, der Italiener Moratti Verletzungen im Gesicht. Die beiden zogen vor Gericht.
Im Januar 2014 kam ein Richter in Mailand dann zum Urteil: Sechsmonatige Freiheitsstrafe für beide Streithähne, wegen Körperverletzung.
Das Urteil absitzen können die beiden gemäss italienischen Rechts auch in Form von gemeinnütziger Arbeit. Irvine will sich im technischen Zentrum des Italienischen Automobilklubs ACI in Livigno als Fahrlehrer zur Verfügung stellen – es geht um das Beherrschen des Autos in kniffligen Situationen, wie etwa auf glatter Fahrbahn. Moratti hat bereits den Vorschlag unterbreitet, seine Strafe mit Arbeit in einem Tierpflegeheim abzusitzen.
Eddie Irvine, WM-Zweiter von 1999, der auf den Bahamas lebt und mit Immobiliengeschäften heute mehr Geld macht denn früher als Rennfahrer, lässt ausrichten: «Mein Anwalt hat mir erklärt, dass es für das Absitzen der Freiheitsstrafe eine Alternative gebe. Also erschien es mir naheliegend, dass ich mich in einem Bereich engagiere, in dem ich mich auskenne – hinter dem Lenkrad.»
Wann Irvine und Moratti ihre gemeinnützige Arbeit leisten, ist derzeit nicht bekannt.