Fabian Vettel: «Habe den ganzen Weg mitgemacht»
Fabian Vettel: «Ich bin immer an der Rennstrecke gewesen»
Fast hätte es beim sechsten Lauf des Audi TT Cup auf dem Norisring mit dem ersten Top-3-Platz in der noch jungen Karriere von Fabian Vettel geklappt. Der Bruder des grossen Formel-1-Stars Sebastian Vettel hatte zuvor mit dem vierten Startplatz seine bisherige Qualifying-Bestleistung erzielt. Und bis zur 23. von 26 Rennrunden lag er auch auf Podestkurs. Doch dann touchierte er die Mauer und fiel bis auf den zehnten Rang zurück.
Der 18-jährige Heppenheimer weiss: Das gehört zum Lernprozess dazu. Im Gespräch mit dem Kollegen der Schweizer Zeitung «Sonntags-Blick» bestätigt er: «In diesem Alter sind andere schon in der Formel 1. Ich darf nicht zu viel erwarten und muss noch sehr viel lernen.» Deshalb hat er sich auch noch nicht zu viel vorgenommen. «Es ist wie im Fussball. Dort wollen auch Millionen Profi werden, die wenigsten schaffen es. Es ist gut, einen Plan B zu haben», weiss der Schüler, der 2018 sein Fach-Abitur in Bautechnik abschliessen will.
Wie steinig der Pfad in die Motorsport-Königsklasse ist, durfte Fabian denn auch aus nächster Nähe miterleben. «Ich bin immer an der Rennstrecke gewesen. Ich habe den ganzen Weg von Sebastian mitgemacht bis in die Formel 1. Immer mit dem Wohnmobil, wir sind keine Hotel-Familie», erzählt er.
Dabei wurde der Teenager mit dem Rennsport-Virus infiziert. «Gereizt hat es mich schon immer. Aber das war bei uns nie so richtig das Gesprächsthema. Man hat nie wirklich darüber nachgedacht, dass ich auch fahren könnte, weil man so sehr mit meinem Bruder mitgelebt hat», verrät er, und erzählt: «Irgendwann dachte ich doch: Hey, das würde ich auch gerne machen. Aber es war natürlich ein etwas anstrengendes Thema, weil mein Vater früher vielleicht nicht den Elan hatte, nochmals alles von Anfang an durchzumachen.»
Über seinen berühmten Bruder sagt der junge Vettel: «Er ist wegen seiner Erfolge schon ein Vorbild. Aber vor allem ist er mein Bruder.» Die Formel-1-Rennen sind auch deshalb TV-Pflichttermine. «Ich schaue jedes Formel-1-Rennen. Dass er dort mitfährt, ist für mich Alltag, er ist ja schon seit über zehn Jahren dabei», beteuert er, und verrät auch, dass er noch kein Geschenk für seinen Bruder hat, der morgen, Montag, seinen 30. Geburtstag feiert. Auf die Frage, was Sebastian von ihm bekommt, gesteht er offen: «Einen feuchten Händedruck! Etwas anderes hab ich noch nicht, aber nachreichen geht auch.»