FP1 Spielberg: Lewis Hamilton holt erste Bestzeit
Lewis Hamilton
Die GP-Stars durften auf dem Red Bull Ring die ersten 90 Trainingsminute strahlend blauem Himmel in Angriff nehmen. Der Erste, der sich auf der 4,318 km langen Piste zeigte, war Sergey Sirotkin. Der Renault-Reservist durfte im Auto von Nico Hülkenberg ausrücken und führte eine Gruppe von neun Autos auf die Strecke, zu der auch Ferrari-Star Sebastian Vettel gehörte.
Sirotkin war nicht der einzige Testpilot, der in Spielberg Formel-1-Erfahrungskilometer sammeln durfte. Auch Alfonso Celis nahm im Force India-Renner von Sergio Pérez an der ersten Trainingssession teil. Für die erste Aufregung sorgte aber ein Routinier: Ferrari-Star Kimi Räikkönen legte in der ersten Kurve einen Dreher hin und ruinierte sich dabei die Reifen, wie der Iceman kurz darauf berichtete.
Nur wenig später unterhielt auch Kimis Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel die Zuschauer am Red Bull Ring mit einem Dreher in der ersten Kurve. «Kein Schaden – ich erwischte den Randstein auf der Innenseite und habe die Kontrolle über mein Heck verloren, also kein Grund zur Sorge», gab der vierfache Weltmeister gleich nach der Pirouette über Funk Entwarnung.
Während sich die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas an der Spitze abwechselten, legte auch Baku-Podeststürmer Lance Stroll einen Dreher hin. Der Kanadier war aber im Gegensatz zu den Ferrari-Piloten in der neunten Kurve unterwegs, als er die Kontrolle über seinen Dienstwagen verlor.
Der Teenager blieb nicht der Einzige, der sich einen Fehler erlaubte. Auch Max Verstappen unternahm einen Ausritt neben der Piste und pflügte sich in der siebten Kurve durchs Kies, schaffte es aber alleine wieder zurück an die Box. Kurz danach sorgten auch Jolyon Palmer und Carlos Sainz für Action, indem sie in Kurve 9 neben der Bahn unterwegs waren.
Zur Halbzeit führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:06,526 min vor Vettel, Bottas, Verstappen, Daniil Kvyat, Daniel Ricciardo, Stoffel Vandoorne, Felipe Massa, Esteban Ocon und Fernando Alonso an. Hinter den schnellsten Zehn hatten sich zu diesem Zeitpunkt Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Sainz, Palmer, Stroll, Celis, Sirotkin, Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson eingereiht.
Die beiden Mercedes-Stars Hamilton und Bottas gaben auch in der Folge das Tempo vor, wobei der Finne nach der ersten Stunde mit 1:06,345 min die Nase vorn hatte. Hamilton blieb 0,181 sec langsamer als sein Teamkollege.
Die Formel-1-Fans auf den Zuschauer-Tribünen bekamen auch in der zweiten Hälfte des ersten Trainings viele Fehler auf der Piste zu sehen. Denn mit Stroll (Ausritt in Kurve 1) Wehrlein (Ausritt in Kurve 9), Sainz (Dreher in Kurve 1), Kvyat (Dreher in Kurve 4 und Ausritt in Kurve 8), Magnussen (Ausritt in Kurve 9) und Bottas (Dreher in Kurve 1) sorgten gleich mehrere Piloten für Unterhaltung.
Pech hatte Grosjean, der sich einen Plattfuss zuzog und an die Box zurückschleichen musste. Dabei sorgte er für viele Funken, weil er mit dem Unterboden aufsetzte. Die Wiederholung der TV-Bilder liess vermuten, dass er sich den Reifenschaden wohl bei einem Ausritt in der Kurve 9 zugezogen hatte.
An der Spitze führten die Mercedes-Piloten ihr Duell um die erste Position vor, wobei Hamilton auf den weichen Reifen als Erster die 1:06re-Marke knackte. Mit 1:05,975 min drehte er die bisher schnellste Formel-1-Runde auf dieser Streckenvariante – und blieb damit 0,370 sec schneller als Bottas, der seine Bestzeit auf den superweichen Reifen gedreht hatte.
Auch in den letzten Minuten erlebten einige GP-Stars ihre Schrecksekunden, während Ericsson weiter zuschauen durfte, wie sein Auto auseinander geschraubt wurde. Der Schwede hatte nur zwölf Umläufe geschafft. Auch Celis hatte Pech, der Mexikaner wurde durch ein Elektronikproblem eingebremst.
Am Ende hatte Hamilton mit 1:05,975 min die Nase vorn, Verstappen reihte sich mit 0,190 sec Rückstand auf dem zweiten Platz ein. Beim Versuch, in letzter Minute noch die Bestzeit aufzustellen, drehte sich der Teenager in der dritten Kurve.
Bottas, Vettel, Ricciardo, Räikkönen, Vandoorne (der mit seinen Rundenzeiten im McLaren für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hatte), Kvyat, Alonso und Ocon folgten auf den weiteren Top-10-Plätzen. Massa, Magnussen, Sainz, Palmer, Stroll, Grosjean, Sirotkin, Celis, Wehrlein und Ericsson komplettierten die Zeitenliste.