Valtteri Bottas: Vettel-Einbremser für Hamilton?
Valtteri Bottas auf dem Weg zu seiner zweiten Pole
«Yes!» quittierte Valtteri Bottas Glückwünsche seines Renningenieurs Tony Ross nach der zweiten Formel-1-Pole seiner Karriere. Das kommt beim ruhigen Finnen einem Gefühls-Erdbeben gleich. Schon in Bahrain hatte er seinen Silberpfeil auf die Pole gepflanzt.
«Das fühlt sich gut an», meinte Bottas später mit glühenden Wangen. «Ich hatte viel Spass am Fahren. Das Auto lag immer besser, je mehr Haftung die Bahn aufbaute.»
«Meine Runde zum Schluss war jetzt nicht berauschend, aber es hat gereicht. Das Ziel für Morgen – ich will nicht auf einem schlechteren Platz ins Ziel kommen, will heissen: Der Sieg muss her! Ich platze fast vor Tatendrang, von mir aus könnten wir den Grand Prix gleich austragen.»
«Ich fühlte mich gut drauf, normalerweise fährst du dann auch schnell. Eine gute Balance zu haben, ist auf einem Kurs mit so schnellen Kurven ganz wichtig, du musst dich ganz aufs Auto verlassen können.»
Ein Journalist will wissen, ob Valtteri mit dem Plan leben müsse, im Rennen vorne an der Spitze das Feld, will heissen: Sebastian Vettel ein wenig einzubremsen, um Lewis Hamilton das Aufrücken zu erleichtern? Bottas quittiert diesen Gedanken mit eisig-feinem Lächeln, er ist sichtlich wenig amüsiert über diese Vorstellung, erst als sich Lewis zu ihm hinüberlehnt und ihm etwas ins Ohr flüstert, muss er lachen.
Dann gibt er zur Antwort: «Also ich habe unsere ganzen Strategie-Varianten gesehen, und von Langsamfahren für Hamilton stand da überhaupt nichts. Ich habe hier ein Rennen zu gewinnen. Nur darauf bin ich konzentriert.»
Verschiedene Wettermodelle sagen vorher: Es könnte im Österreich-GP durchaus zu einem Regenguss kommen. Bottas ist komplett unbeeindruckt: «Meine Aufgabe ist die Gleiche, ob es nun regnet, oder ob es trocken bleibt.»