US-GP: Wer gibt in Texas für Toro Rosso Gas?
Geht es nach Honda, soll Pierre Gasly das Super-Formula-Finale in Suzuka bestreiten
Das Gerücht machte schon im Fahrerlager von Malaysia die Runde: Der Formel-1-Abschied von Renault-Pilot Jolyon Palmer könnte früher als erwartet eintreten. Schon in Texas würde statt des Briten Toro Rosso-Leihgabe Carlos Sainz im gelben Renner sitzen, hiess es. Dass der Spanier 2018 für die Franzosen Gas geben wird, hatte er schon zuvor bestätigt.
In Japan wurde aus der Flüsterkunde Gewissheit – erst erklärte der Fahrer selbst, dass der Grand Prix von Suzuka sein vorerst letztes Rennen in der Königsklasse des Motorsports sein würde, wenige Minuten später zogen Renault und Toro Rosso mit den entsprechenden Pressemitteilungen nach.
Die Nachwuchstruppe aus Faenza liess auch gleich wissen: Beim 17. Kräftemessen der Saison in Austin, Texas, sollen Neuzugang Pierre Gasly und dessen Vorgänger Daniil Kvyat zum Einsatz kommen. Zumindest im Falle des jungen Franzosen ist das aber noch lange nicht sicher.
Denn der Red Bull-Junior hat in diesem Jahr bis zu seinem Aufstieg in den GP-Zirkus in Sepang die japanische Super Formula bestritten – und zwar so erfolgreich, dass er beim Finale in Suzuka noch die Chance auf den Titel hat. Und genau das könnte seinen Einsatz in den Vereinigten Staaten vereiteln.
Denn der Honda-befeuerte Junior soll auf Wunsch der Verantwortlichen des künftigen Motorenpartners von Toro Rosso den Gesamtsieg gegen Konkurrent Toyota einfahren. Die Japaner erfuhren erst nach Versand der Toro Rosso-Pressemitteilung von Sainz' Abgang und dessen Folgen. Und waren mit Letzteren nicht einverstanden.
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko dazu: «Es ist korrekt, dass Kvyat in Austin fahren wird, bei Gasly wurde noch keine Entscheidung gefällt.» Der Österreicher bestätigt, dass die Super Formula der Grund für die anhaltende Ungewissheit ist. Dass die Pressemitteilung bereits die beiden Rennfahrer für den US-GP genannt hat, sei ein Fehler gewesen, der auf ein Missverständnis zurückgehe, erklärte Marko weiter.
Und welche Piloten werden für den Formel-1-Einsatz in Erwägung gezogen? «Das ist die grosse Frage – und sobald wir das wissen, werden wir auch darüber informieren. Bisher wurde noch keine Entscheidung gefällt und wir haben einige Piloten im Kopf, aber dazu kann ich noch nicht viel sagen», gab sich Marko nach dem Japan-GP zugeknöpft.
Definitiv seien nur der Abgang von Sainz in Richtung Renault und die Rückkehr von Kvyat im 17. WM-Lauf. Auf Nachfrage, ob eine temporäre Rückkehr des früheren Toro Rosso-Piloten Sébastien Buemi möglich wäre, gibt es kein Dementi: «Mit Red Bull ist alles möglich», lautet die vorsichtige Antwort des Grazer.