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Ferrari-Wirbel: Maurizio Arrivabene vor Entlassung?

Von Mathias Brunner
Wirbel um Maurizio Arrivabene

Wirbel um Maurizio Arrivabene

​Im Fahrerlager des Circuit of the Americas in Texas ist ein altes Gerücht aufgewärmt worden: Für eine mögliche WM-Niederlage von Ferrari müsse Teamchef Maurizio Arrivabene den Kopf hinhalten.

Manche Gerüchte kehren in der Formel 1 zurück wie ein australisches Wurfholz. So etwa die Story, wonach Ferrari in alte Verhaltensmuster zurückkehre und eine mögliche WM-Niederlage von Sebastian Vettel jemanden den Kopf kosten werde.

Dieser Jemand soll Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sein.
In Italien wird verbreitet: Die deutsche Sky habe berichtet – Ferrari-Chef Sergio Marchionne werde Arrivabene zur Seite räumen und an Maurizios Stelle den bisherigen Technikchef Mattia Binotto platzieren.

Sascha Roos von Sky sagt dazu vor dem dritten Training in Austin: «Das stimmt so nicht. Wir haben das lediglich als Möglichkeit in den Raum gestellt. Wir haben nicht gesagt, dass dies tatsächlich so passieren wird.»

Tatsächlich sind Mutmassungen, dass Ferrari nach einer Niederlage gegen Mercedes einen Sündenbock suchen werde, nicht neu. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass jemand in Maranello wegen Misserfolgs den Schreibtisch räumen muss.

Es ist ebenfalls wahr, dass Ferrari-Präsident Sergio Marchionne auf den ruhigen Mattia Binotto zu Recht grosse Stücke hält.

Gleichzeitig jedoch ist der in der Schweiz geborene Binotto auf dem Posten des Technikchefs der ideale Mann.

Binotto war ein wahrer Glücksgriff: Als Chef der Motorabteilung hatte er nicht jedes Einlassventil selber entworfen, sondern eher die Funktionen eines Managers übernommen, das kommt ihm beim neuen Job als Technikchef zugute.

Binotto gilt als exzellenter Menschenkenner, guter Zuhörer, weiser Einschätzer einer Situation. Was Binotto von vom früheren Technikchef James Allison unterscheidet – Binotto ist kein Chassis- und Aerodynamikspezialist. Aber als früherer Renningenieur hat Binotto ein grösseres Bild erfasst und seine Ausbildung komplettiert.
Ferrari-Star Sebastian Vettel kann hervorragend mit Binotto arbeiten. Es liegt nicht im Interesse des Heppenheimers, dass Mattia einen anderen Job bekommt. Und Vettel hat in Maranello viel Einfluss.

Es ist trotzdem möglich, dass der impulsive Marchionne eine ungewöhnliche Entscheidungen trifft. Rational betrachtet müsste Ferrari, selbst ohne WM-Titel, in Ruhe weiterarbeiten, so wie es Maurizio Arrivabene seit Monaten predigt.

Die Formel-1-Geschichte hat gezeigt: Nur mit guten Leuten, die auf ihren Posten über einen längeren Zeitpunkt wirken können, lässt sich im GP-Sport Erfolg erzeugen. Kurzschluss-Reaktionen bringen nur Unruhe in einen Rennstall.

Ferrari äussert sich zu den Gerüchten um die leitenden Angestellten nicht.

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