FP1 Mexiko: Valtteri Bottas top, Crash von Celis
Valtteri Bottas war im ersten freien Training von Mexiko der Schnellste
Die GP-Stars wurden zum Auftakt des Rennwochenendes in Mexiko von strahlendem Sonnenschein und 16 Grad Aussentemperatur begrüsst. Die McLaren-Fahrer Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne konnten es kaum erwarten, bis die Ampel am Boxengassen-Ausgang auf Grün sprang. Sie reihten sich schon Minuten vor dem Start der ersten 90-Minuten Session am Ende der Boxengasse auf.
Der junge Belgier war mit dem Halo-Kopfschutz unterwegs, genauso wie Toro Rosso-Cockpit-Kandidat Brendon Hartley. Neben dem Niederländer durfte Sean Gelael für die Red Bull-Nachwuchsschmiede aus Faenza am ersten freien Training teilnehmen – auf Kosten von Aufsteiger Pierre Gasly, der zuschauen musste.
Immerhin war der Franzose damit nicht alleine: Auch sein Landsmann Esteban Ocon musste seinen Force India-Renner abgeben, und zwar an Lokalmatador Alfonso Celis. Marcus Ericsson musste seinen Sauber für Charles Leclerc räumen und Haas-Routinier Romain Grosjean machte für Antonio Giovinazzi Platz.
Letzterer sorgte mit 1:27,318 min für die erste Rundenzeit des Tages, denn die meisten Konkurrenten nutzten die erste Minuten, um Aero-Testfahrten zu unternehmen. Giovinazzi, der auf den weichen Reifen unterwegs war, legte mit 1:24,350 min gleich noch nach, erst als Valtteri Bottas im Mercedes auf superweichen Reifen ausrückte, musste er die erste Position aufgeben. Der Finne war ganze 2,2 sec schneller als der Ferrari-Junior.
Die Zuschauer am Autódromo Hermanos Rodríguez bekamen wegen der stark verschmutzten Piste auch einige Rutscher zu sehen, so vertat sich etwa Hamilton in der zweiten Kurve, weshalb er sich hinter seinem Teamkollegen einreihen musste. Der WM-Leader gab sich damit nicht zufrieden und stellte kurz darauf mit 1:19,815 min eine neue Bestmarke auf. Sebastian Vettel musste sich bei seinem ersten Versuch mit der viertschnellsten Rundenzeit begnügen.
Hinter dem Ferrari-Star reihten sich die beiden Red Bull Racing-Piloten Daniel Ricciardo und MAx Verstappen ein, während sich Bottas wieder an die Spitze setzte, nur um kurz darauf von Verstappen wieder von dort verdrängt zu werden. Der Niederländer durfte sich seinerseits auch nicht zu lange darüber freuen, denn Hamilton legte noch einmal nach und eroberte die Spitzenposition zurück.
Alfonso Celis in der Streckenbegrenzung
Danach gab es zwei enttäuschte Gesichter in der Boxengasse: Erst wurde Kevin Magnussen von den Haas-Teamverantwortlichen an die Box gerufen, weil offenbar ein Wasserleck entdeckt worden war, dann hielt Hartley in der vierten Kurve an, womit er eine Virtuelle Safety-Car-Phase auslöste. «Der Turbolader hat überhitzt», berichtete der GP-Neuling, nur um kurz darauf wieder Gas zu geben. «Der Motor ist okay, ich bewege mich wieder, kann ich weitermachen?» Das Team gab ihm die Erlaubnis und der Blondschopf brauste weiter davon.
Der Einzige, der in den ersten 40 Minuten keine Rundenzeit aufstellte, war Stoffel Vandoorne. Der Belgier hatte Pech, weil die Honda-Ingenieure ein Problem mit der Antriebseinheit vermuteten, wurde diese ausgetauscht. Damit war das Training für den 25-Jährigen gelaufen. Davon unbeeindruckt drehte Bottas auf den ultraweichen Reifen mit 1:17,824 min die schnellste je gefahrene Runde auf dem Mexiko-Rundkurs, während Gelael mit einem Dreher für Aufregung sorgte.
An gleicher Stelle vertat sich kurz darauf auch Kimi Räikkönen, der zu diesem Zeitpunkt die sechste Position auf der Zeitenliste besetzte. Der Iceman kam ohne Schaden davon – und hatte damit mehr Glück als Celis, der den Force India-Renner von Ocon in der letzten Kurve in die Streckenbegrenzung setzte und diesen dabei ordentlich beschädigte. Die rote Flaggen wurden gezeigt, bis der rosa Renner von der Piste geschafft worden war, und nach acht Minuten durften die GP-Stars noch einmal auf die Piste.
Verstappen mischte in den letzten 23 Minuten aber nicht mehr mit, dass eine umfangreiche Set-up-Änderung für ein verfrühtes Ende des ersten freien Trainings sorgte. Zu diesem Zeitpunkt führte Bottas die Zeitenliste mit 1:17,824 min vor Hamilton, Verstappen, Ricciardo, Vettel, Räikkönen, Fernando Alonso, Sergio Pérez, Nico Hülkenberg und Felipe Massa an.
Carlos Sainz, Lance Stroll, Pascal Wehrlein, Giovinazzi, Leclerc, Gelael, Hartley, Celis und die Pechvögel Magnussen und Vandoorne komplettierten die Zeitenliste. Die Silberpfeile gaben also das Tempo vor, Mercedes war aber das einzige Team unter den Top-3-Mannschaften, das seine Fahrer bereits auf der ultraweichen Reifenmischung auf die Piste geschickt hatte. Weder die Red Bull Racing-Piloten noch die beiden Ferrari-Star hatten die weichste und damit schnellste Mischung ausprobiert.
Damit war die Zeitenjagd aber nicht zu Ende: Vettel gab noch einmal Gas, vertat sich aber in der siebten Kurve und reihte sich deshalb nur auf Position 5 ein, von der er auch noch von Ricciardo verdrängt wurde. Auch Magnussen, der sich nach seinem Wasserleck-Problem nicht mehr zurückgemeldet hatte, rückte noch einmal aus – nur um gleich wieder an die Box abzubiegen.
Einen guten Eindruck hinterliess Ferrari-Junior Charles Leclerc, der nahe an die Zeit des sehr viel routinierteren Sauber-Stammpiloten Pascal Wehrlein herankam. Der Monegasse verlor bei seiner Zeitenjagd offenbar ein kleines Teilchen seines Renners, wie die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte. Der Deutsche sorgte in den letzten Minuten mit einem Ausflug ins Grüne in der ersten Kurve für Aufregung.
Bottas durfte sich am Ende mit 1:17824 min über die Bestzeit vor Hamilton, Verstappen, Ricciardo, Vettel, Räikkönen, Pérez, Alonso, Massa und Hülkenberg freuen. Sainz, Stroll, Magnussen, Wehrlein, Grosjean, Leclerc, Gelael, Hartley, Celis und Vandoorne folgten auf den weiteren Plätzen.